Wie die Ermittlungsbehörden nun bekanntgaben, hatte der 24-Jährige am Vorabend gemeinsam mit Freunden und Verwandten an einer Rave-Party in Barbian teilgenommen. Dabei seien von mehreren Personen – darunter auch dem später Verstorbenen – verschiedene Suchtmittel konsumiert worden. Nach Angaben von Zeugen habe Engl in der Nacht über Unwohlsein geklagt, das offenbar im Zusammenhang mit dem Drogenkonsum stand.<BR /><BR />Nach Auswertung von Telefonaufzeichnungen und Aussagen seiner Begleiter steht für die Staatsanwaltschaft fest: Aaron Engl trennte sich im Laufe der Nacht von der Gruppe und fuhr alleine mit seinem Mitsubishi Pajero, in dem sich im Kofferraum noch seine Motorsägen befanden, in das Gebiet, in dem er schließlich tot aufgefunden wurde. Sein Mobiltelefon hatte er bei sich, und es gibt offenbar keine Hinweise, dass sich andere Personen zur selben Zeit am selben Ort aufhielten. Auch der Abgleich mit den Aufenthaltsorten seiner Freunde und Familienmitglieder bestätigte ihre Aussagen – sie hielten sich in der Nähe ihrer Wohnorte auf.<h3> Todesursache: „Neurogener Schock“</h3><BR />Die Obduktion der Leiche ergab, dass Aaron Engl Suchtmittel eingenommen hatte, jedoch in Konzentrationen unterhalb der toxischen Werte. Eine direkte toxikologische Ursache für den Tod konnte ausgeschlossen werden. Die medizinische Todesursache wurde als „neurogener Schock infolge einer unvollständigen Enthauptung“ festgestellt – eine Verletzung, die nahezu sofort zum Tod führte.<BR /><BR />Die schwere Halsverletzung wurde durch das Kettensägenblatt verursacht. Die in der Nähe des Leichnams gefundene Motorsäge, eine professionelle Maschine der Marke „Stihl“, wird typischerweise in der Forstarbeit zum Schneiden größerer Stämme eingesetzt. Die Beschaffenheit der Wunde – mit sowohl scharfen als auch gezackten Rändern sowie begleitenden Hautabschürfungen – entsprach laut Sachverständigengutachten den typischen Merkmalen eines solchen Werkzeugs, so die Staatsanwaltschaft.<BR /><BR />Weitere Verletzungen an Schulter, Hüfte und Brustbereich sowie Blutspuren an Kleidung und Motorsäge lassen laut Parteisachverständigem darauf schließen, dass Engl das laufende Sägeblatt selbst an seine linke Schulter geführt hatte. Dabei kam es vermutlich durch gleichzeitige Betätigung von Vergaser und Steuerblock am Griff der Motorsäge zur Aktivierung der Kette – mit tragischem Ausgang.<h3> Ermittler sehen Hinweise auf Unfall</h3>Als wahrscheinlichste Ursache für dieses Verhalten wird ein Unfall infolge halluzinatorischer Zustände angesehen. Obwohl die Substanzkonzentrationen im Blut unterhalb toxischer Schwellen lagen, seien deren Wirkstoffe noch aktiv gewesen und hätten Einfluss auf Wahrnehmung und motorische Kontrolle nehmen können.<BR /><BR />Der abschließende Bericht der Carabinieri-Spezialeinheit RIS aus Parma – insbesondere die Analyse der Blutspuren (Blood Pattern Analysis) – stützt diese Unfallhypothese. Alle gefundenen Spuren ließen sich eindeutig auf die DNA von Aaron Engl zurückführen. Fremdeinwirkung durch eine dritte Person konnte ausgeschlossen werden.<BR /><BR />Die Ermittlungen wurden somit mit der Schlussfolgerung abgeschlossen, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt – verursacht durch eine autonome Handlung des Verstorbenen unter Einfluss halluzinogener Substanzen.