Dem Hinweis zufolge soll ein verdächtiger Mann mit Rucksack vor der Volksschule von Thal bei Graz gesehen worden sein. Thal befindet sich rund sieben Kilometer östlich von Stiwoll. Vom Grazer Stadtgebiet ist es durch den bewaldeten Höhenzug des Buchkogel-Plabutsch getrennt. Die Polizei richtete entlang der Thalerseestraße eine Postenkette ein. Gleichzeitig wurden mit Sturmgewehren bewaffnete Beamte vom Bereich der Aussichtswarte des Fürstenstands, wo sich ein großer Parkplatz einer Buschenschank befindet, innerhalb einer Suchkette talwärts durch den Wald Richtung Thalerseestraße geschickt. Auch Polizeihunde standen im Einsatz, ein Hubschrauber der Exekutive überflog die Gegend mehrmals.Wegen des Aufmarsches war die Steinbergstraße, die den Grazer Westen mit Hitzendorf, elf Kilometer nördlich davon liegt Stiwoll - für den Verkehr gesperrt. Staus waren die Folge. In Thal - übrigens der Ort, in dem Arnold Schwarzenegger aufgewachsen ist - wurde die Volksschule und der Kindergarten geschlossen, Eltern wurden gebeten, ihre Kinder abzuholen.Im Tal von Stiwoll selbst halten sich die Bewohner mit Tätigkeiten im Freien zurück, in Stiwoll bestimmt derzeit die Polizei das Straßenbild. Allerdings hat sich die Lage für die Bewohner im Gegensatz zu den vergangenen Tagen etwas entspannt. Bürgermeister Alfred Brettenthaler: „Die Informationsveranstaltung am Donnerstag hat dazu geführt, dass viele Menschen aus erster Hand Auskünfte zur Lage erhalten. Das hat schon zur Beruhigung beigetragen. Wir wollen zur Normalität zurückkehren.” Dazu gehört auch, dass niemand die Wälder rund um den Ort betritt. „Das haben wir niemandem vorgeschrieben, so vernünftig sind die Leute von selbst, dass sie nicht in den Wald gehen”, sagt der Bürgermeister: „Und am Feld gibt es ja derzeit nichts zu arbeiten.” Hier öffnenDer Fußballplatz am südlichen Ortsrand wird tagsüber von Polizeihubschraubern benützt, die dort für die Suche starten und landen. Der USV Stiwoll braucht den Platz für heuer nicht mehr. In Cafes und Gasthäusern der Gegend um Stiwoll von St. Oswald ob Plankenwart bis Hitzendorf kommen Gäste und Personal früher oder später auf die Bluttat vom Sonntag zu sprechen. Manche wollen den 66-jährigen mutmaßlichen Todesschützen gekannt haben, zumindest vom Sehen. „War nur eine Frage der Zeit, bis da was passiert”, sagt eine Frau in einem Lokal in Hitzendorf.apa