In Sardinien ist eine weitere Frau an den Folgen einer Botulismus-Vergiftung gestorben. Die 62-jährige Valeria Sollai erlag in der Nacht im Universitätsklinikum des sardischen Monserrato, einem Vorort von Cagliari, ihren schweren Verletzungen. Seit Wochen war sie dort in der Intensivstation behandelt worden.<BR /><BR />Die Frau hatte Ende Juli an der „Fiesta Latina“ in Monserrato teilgenommen und dort Speisen mit Guacamole verzehrt. Kurz darauf traten bei mehreren Besucherinnen und Besuchern Symptome einer schweren Lebensmittelvergiftung auf.<h3> Bereits zweiter Todesfall</h3>Schon am 8. August war die 36-jährige Roberta Pitzalis gestorben, die ebenfalls an dem Fest teilgenommen hatte. Eine Obduktion bestätigte, dass die Frau an einer Botulismus-Intoxikation starb. Hinzu kam eine durch die notwendige Intubation ausgelöste, schwere Lungenentzündung.<BR /><BR />Mit dem zweiten Todesfall verschärft sich die rechtliche Lage für den bislang einzigen Beschuldigten: den Betreiber des Imbissstands, an dem die kontaminierten Produkte ausgegeben wurden.<h3> Weitere Betroffene</h3>Im Klinikum Monserrato wird weiterhin eine 14-Jährige behandelt. Vier weitere Patientinnen und Patienten konnten inzwischen aus dem Cagliari-Krankenhaus Brotzu entlassen werden. Ein elfjähriger Bub war zwischenzeitlich ins römische Gemelli-Krankenhaus verlegt worden. Nach Angaben der dortigen Ärzte ist sein Zustand stabil, die Genesung werde jedoch noch Monate dauern.<h3> Seltene, aber lebensgefährliche Vergiftung</h3>Botulismus gilt als eine der schwersten Lebensmittelvergiftungen. Das von Bakterien produzierte Toxin blockiert die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln, führt zu Lähmungen und kann Atemstillstand verursachen. Selbst bei intensivmedizinischer Betreuung bleibt das Risiko tödlicher Verläufe hoch.