Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die Straßenverhältnisse: Noch ist nicht klar, ob sich Erde vom Weg gelöst hat, als der Betonmischer in den Abgrund stürzte, oder ob der Zustand des Forstweges von Petersberg nach Leifers möglicherweise den Unfall verursacht haben könnte. Wie berichtet, war der 21-Jährige aus Unterinn am Donnerstagnachmittag auf einem Forstweg zwischen Leifers und Petersberg tödlich verunglückt. Er war mit einem Betonmisch-Lkw in einen rund 200 Meter tiefen Abgrund gestürzt. Der Notarzt hatte nur mehr den eingetretenen Tod feststellen können. Bei der Obduktion, die Pathologe Guido Mazzoleni gestern durchgeführt hat, konnte kein Krankheitsbild festgestellt werden, das auf Übelkeit oder eine andere Art von plötzlichem Kontrollverlust Lintners über das Schwerfahrzeug hindeuten würde. Auch ergab die Untersuchung, dass der 21-jährige weder Medikamente noch andere, das Bewusstsein einschränkende Substanzen zu sich genommen hatte. Die Ergebnisse des Alkoholtests, der bei tödlichen Unfällen routinemäßig durchgeführt wird, sollen in einigen Tagen vorliegen. Betonmischer beschlagnahmtStaatsanwalt Igor Secco hat das Wrack des Betonmischers beschlagnahmt. Der Staatsanwalt erwägt ein Gutachten in Auftrag zu geben, um feststellen zu lassen, ob möglicherweise technische Mängel am Lastwagen vorlagen. Weiters überprüft Secco, inwieweit Lintner über die entsprechende Erfahrung verfügte, um das schwer beladene, tonnenschwere Fahrzeug auf dem abschnittsweise abschüssigen Forstweg zu lenken. Geklärt werden soll auch, ob er ausreichend auf die Straßenverhältnisse vorbereitet worden ist.Erde soll sich gelöst habenBeim Lokalaugenschein haben die Ermittler den Wegverlauf fotografisch festgehalten. Aus den Bildern soll ersichtlich sein, dass sich an dem Punkt, an dem der Lkw in die Tiefe gestürzt war, Erde gelöst hat.Nicht klar – aber für den weiteren Verlauf der Erhebungen ausschlaggebend – ist die Frage, ob die Erde erst vom kippenden Lastwagen mitgerissen wurde oder ob die Erde wegbrach, als der Lkw gerade darüber fuhr. Zum derzeitigen Ermittlungsstand kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Forstweg durch den Regen aufgeweicht gewesen sein und das Erdreich unter dem Gewicht des Betonmischers nachgegeben haben könnte. In diesem Fall müsste genau geprüft werden, ob der Weg für derart schwergewichtige Fahrzeuge geeignet bzw. zugelassen war und ob bei der Instandhaltung des Weges alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigt worden sind. Die Leiferer Bürgermeisterin Liliana Di Fede hatte den Forstweg sperren lassen. Die Beschlagnahme des vom Unfall betroffenen Teilstückes dürfte bald erfolgen. Das Wrack des Betonmischers bleibt vorerst im Abgrund liegen. Der Abtransport dürfte sich nicht nur aufgrund des Gewichtes schwierig gestalten, sondern auch, weil es keinen Weg gibt, der direkt in die Schlucht hineinführt. Eine Zufahrt müsste erst geschaffen werden. Wenn es so weit ist, wird die Staatsanwaltschaft wahrscheinlich eine Spezialfirma mit dem Abtransport beauftragen.rc/D