Der Lkw mit den Toten im Laderaum war im August 2015 bei der österreichischen Ortschaft Parndorf nahe der ungarischen Grenze gefunden worden. Der Fall löste weltweit große Erschütterung aus.In dem Verfahren angeklagt sind weitere sieben Bulgaren, die an anderen Schlepperfahrten von Ungarn nach Deutschland und Österreich im Jahr 2015 beteiligt gewesen sein sollen.Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen nicht nur Menschenschmuggel vor, sondern auch die grausame Behandlung der Flüchtlinge, die ihnen ausgeliefert waren.„Sie haben uns wie Vieh transportiert“Die Zeugenaussagen, die der Richter am achten Verhandlungstag verlas, warfen ein Schlaglicht auf die skrupellosen Methoden.In dem in Kecskemet in Ungarn fortgesetzten Prozess gegen eine Schlepperbande wurde der Hauptangeklagte von den Zeugen massiv belastet. Sie bezeichneten ihn als „kleinen Afghanen“, der brutal war und Angst geschürt hätte. „Sie haben uns wie Vieh transportiert“, berichtete ein Iraker in seiner Zeugenaussage, die von Richter Janos Jadi am Dienstag vorgelesen wurde.Der Mann erzählte von unmenschlichen Bedingungen für die Flüchtlinge bei den Transporten. Es habe keine Luft gegeben, keinen Platz und keine Haltegriffe. Die Flüchtlinge hätten in ihrer Not geklopft, doch niemand habe reagiert.Zu Dutzenden wurden die Menschen in viel zu kleine Transportfahrzeuge ohne ausreichende Belüftung gezwängt. Außerdem zeigte sich, in welch ausgedehnten internationalen Netzen diese Banden agierten.Bisher hat nur ein Mitglied der Bande ausgesagtIn dem Verfahren hatte sich vor der Sommerpause nur ein Bulgare ausführlicher geäußert, der von der Staatsanwaltschaft als Stellvertreter des mutmaßlichen afghanischen Bandenführers angesehen wird. Der Bulgare hatte jede Verantwortung zurückgewiesen und sich als bloßen Dolmetscher präsentiert.Der Anklage zufolge soll er dagegen die bulgarischen Fahrer und Späher für die Schlepperfahrten rekrutiert und instruiert haben.dpa