Zwei Bergsteiger aus Vorarlberg, eine Frau und ein Mann, waren nachts von Sulden aus gestartet, um den Berg über die Nordwand zu besteigen. Sie hatten die Nacht in der Nähe der Tabarettahütte im Freien gezeltet und waren ein wenig früher losgegangen als eine weitere Gruppe von 17 Alpinisten, die auch über die selbe Route den Gipfel erreichen wollten.Als sich das Paar im unteren Drittel der Eiswand befand, brach diese plötzlich ab und erfasste beide. Die Frau wurde dabei vollends und der Mann teilweise verschüttet. Die nachfolgende Gruppe hatte das Unglück bemerkt und eilte zum um Hilfe schreienden Verletzten. Es wurde auch umgehend die Landesnotrufzentrale alarmiert.Fünf Männer der Bergwacht Sulden und ein Hundeführer des AVS stiegen zur Unfallstelle auf und übernahmen die weitere Erstversorgung des schwer verletzten Mannes. Auch die verschüttete Frau wurde rasch geborgen, doch für sie kam jede Hilfe zu spät.Mit Anbruch des Tages konnte dann auch der Rettungshubschrauber des Aiut Alpin Dolomites starten und den schwer verletzten Mann in das Landeskrankenhaus nach Bozen überstellen. Während die Ärzte in Bozen noch um das Leben des Bergsteigers kämpften, flog der Rettungshubschrauber ein weiteres Mal zum Unfallort, um den Leichnam der Frau und die Rettungskräfte zu Tal zu bringen.Eiswand gehört zu den gefährlichsten der OstalpenDie Durchsteigung der Nordwand gehört mit zu den gefährlichsten Routen der Alpen. Besonders die erste Hälfte der etwa 1.200 Meter langen Eiswand ist wegen der hohen Eis- und Steinschlaggefahr zu jeder Jahreszeit gefürchtet.Die beiden 27-jährigen Bergsteiger aus Vorarlberg waren sehr gut ausgerüstet, hatten jedoch beim Abbruch der Eiswand keine Chance.Die nachfolgende Gruppe war zum Zeitpunkt des Abgangs nicht in Gefahr. "Wäre die Lawine 15 Minuten früher abgegangen, wären jedoch auch sie wahrscheinlich verschüttet worden" so Raffael Kostner, Technischer Direktor des Aiut Alpin Dolomites gegenüber STOL.stol