In einem landesweiten Trainings- und Simulationszentrum, das am Montag im Bozner Spital eröffnet wurde, sollen sich die Mediziner auf schwierige und seltene Eingriffe vorbereiten können. Ärzte und Krankenhausmitarbeiter sollen in diesem Zentrum ihre Fähigkeiten an lebensnahen Modellen trainieren. Dabei dürfen sie - anders als im Operationssaal - auch Fehler machen.Das Prinzip des Simulationstrainings kommt aus der Luftfahrt: Dort ist es längst selbstverständlich, dass Piloten in regelmäßigen Abständen kritische Situationen im Flugsimulator absolvieren, um im Ernstfall rasch und gezielt reagieren zu können. In der Medizin ist die Simulation als innovatives Ausbildungsverfahren noch die Ausnahme. Dort gibt es erst seit kurzer Zeit die Kultur des „standartisierten Lernens“. Ärzte sollen zunächst die Fertigkeiten mit „Trockenübungen“ am Simulator erlernen, bevor sie diese am Menschen anwenden. So will der Sanitätsbetrieb für Jungärzte in Ausbildung an den hiesigen Krankenhäusern neue Wege einschlagen. Ein standardisiertes Ausbildungsverfahren in der mini-invasiven Chirurgie soll zum einen den Einstieg für den Arzt erleichtern und gleichzeitig Qualität und Sicherheit für den Patienten garantieren. Der Auszubildende kann damit Operationen realitätsnah trainieren, sowie standardisierte Szenarien beliebig oft durchspielen und so aus den eigenen Fehlern lernen.Sämtliche Schritte werden von pflegerisch-technischer Seite wie auch von ärztlich-operativer Seite lebensnahe simuliert. Unter Anleitung eines erfahren Operateurs und einer kundigen Operationsassistentin wird nach Disziplinen getrennt gelehrt und gelernt.Mittelfristig wolle man das Bewusstsein des “Lernen lernen“ breit in der Ärzteschaft verankern und die Simulation als Selbstverständlichkeit in der Ausbildung und in der interdisziplinären Zusammenarbeit einführen, hieß es am Montag bei der Eröffnung.Geplant sei ein schrittweiser Ausbau des landesweiten Zentrums. Langfristig wolle man die mini-invasive Chirurgie fördern und auch bei Risikosituationen einen landesweiten Standard zu schaffen. Letzter Ausbauschritt werde das Training für robotisierte Chirurgie sein.