Der brutale Angriff auf die 53-jährige Polizistin ereignete sich in der Nacht des 15. Februar. Sie befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Phase der Geschlechtsumwandlung von Mann zu Frau. Der Vorfall, der sich im Rahmen eines Streits in einer Bar nahe des Fußballstadions ereignete, hat Entsetzen ausgelöst und die Polizei sowie die politische Welt erschüttert.<BR /><BR />Es war etwa 3 Uhr in der Nacht von Valentinstag, als die Polizistin, die außerhalb der Stadt lebt und arbeitet, die Bar betrat, um sich von der Barkeeperin, einer Freundin von ihr, zu verabschieden. Doch was als kurzer Besuch begann, endete in einem Albtraum. Im Lokal befanden sich 3 Ultras, die die Situation eskalieren ließen, als einer von ihnen beim Verlassen des Lokals versehentlich gegen die Polizistin stieß. Auf ihre Aufforderung, vorsichtiger zu sein, reagierte der Mann mit massiven Beleidigungen.<BR /><BR />Daraufhin gab die Polizistin dem Mann eine Ohrfeige – eine Reaktion, die die Ultras in rasende Wut versetzte. Es folgte ein heftiger körperlicher Übergriff, bei dem die Beamtin mit Tritten und Schlägen attackiert wurde. Erst als sie es schaffte, das Lokal zu verlassen, konnte sie in ihrem Auto ins Krankenhaus Santa Chiara fahren. Dort wurden ihr 18 Stiche verabreicht. <h3> Anzeige erstattet</h3>Der Vorfall wurde schnell bekannt und erregte große Aufmerksamkeit. Der Innenminister Matteo Piantedosi rief umgehend den Polizeichef von Trient, Vittorio Pisani, an, um sich über die Vorfälle zu informieren und seine Solidarität mit der Polizistin auszudrücken. Die Beamtin, die Trient gut kennt und dort auch als Fußballfan regelmäßig das Stadion Briamasco besucht, erstattete Anzeige, da sie einen der Angreifer vom Sehen kannte. <BR /><BR />In den letzten Tagen arbeitet die Polizei intensiv daran, den genauen Ablauf des Angriffs zu rekonstruieren. Zeugen werden befragt und Überwachungsvideos aus dem Lokal sowie aus den angrenzenden Bereichen werden ausgewertet.<h3> „In Trient gibt es keinen Platz für Diskriminierung“</h3>Der Bürgermeister von Trient, Franco Ianeselli, verurteilte die Tat in den sozialen Medien und betonte: „In Trient gibt es keinen Platz für Diskriminierung. Wir müssen an einer Kultur des Respekts arbeiten, beginnend bei unseren Kindern. Wahre Fußballfans müssen wissen, wie man solche Menschen isoliert, die mit den Werten des Sports nichts zu tun haben.“<BR /><BR />Auch die Vizepräsidentin der Provinz Trient, Francesca Gerosa, äußerte ihre Solidarität: „Die Täter, die von Hass und einer Herdenmentalität motiviert sind, verdienen meinen ganzen Abscheu. Es gibt so viel Intoleranz und Gewalt – vor allem aber so viel Unwissenheit.“<BR /><BR />Für die Polizistin hat sich der Vorfall als Wendepunkt herausgestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nie Angst gehabt, selbst in einer so herausfordernden Situation zu arbeiten und ihre Identität als Transfrau zu leben. Beleidigungen, Witze und Provokationen, die sie oft erlebte, hatten sie nicht ernsthaft erschüttert. Doch die physische Gewalt, die sie nun erlebte, hinterließ Spuren, die weit über die sichtbaren Narben hinausgehen. „Früher hätte so etwas nie passieren können. Es herrscht ein schlechtes Klima“, kommentierte sie mit Bedauern.