Geboren am 11. November 1938 und in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, studierte Hans Grießmair Volkskunde an der Universität Innsbruck, und schloss das Studium 1967 ab. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Thema „Die bäuerlichen Dienstboten im Pustertal“. <BR /><BR />Nach seiner Promotion wurde er mit Egon Kühebacher beauftragt, in Südtirol ein Institut für Sprach- und Volkskunde aufzubauen. Weil die rechtlichen Grundlagen fehlten, ging er nach München und nutzte diese Zeit zum Studium und Kennenlernen bestehender Volkskundemuseen. <BR /><BR />Diese Erfahrungen flossen mit ein, als er in Dietenheim das Landesmuseum für Volkskunde aufbaute und so viele Bauwerke und altes Wissen vor dem Vergessen rettete. Für Südtirol war dieser unermüdliche Einsatz ein Glücksfall, so können wir unsere Wurzeln und Traditionen kennenlernen. <BR /><BR />Neben seiner intensiven und fruchtbringenden Arbeit für das Volkskundemuseum war er seit 1971 Schriftleiter der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, „Der Schlern“. Ihm ist es zu verdanken, dass die Zeitschrift zu einer wichtigen wissenschaftlichen Reihe geworden ist, die in aller Welt, von den USA bis Australien, gelesen wird. Er war 30 Jahre Schriftleiter. <BR /><BR />In den darauffolgenden 20 Jahren hat er den „Schlern“ als wissenschaftlicher Beirat begleitet und durch sein profundes Wissen und seine vielen Freundschaften Themen aufgebracht und Autoren an die Zeitschrift gebunden. <BR /><BR />Als Autor zahlreicher Bücher hat er die Vielfalt der Volkskunde den Lesenden nähergebracht – sie sind wertvolle Tirolensien, die eine Bereicherung für jede Bibliothek darstellen. Für sein Wirken erhielt Grießmair viele Auszeichnungen, darunter das Ehrenzeichen des Landes Tirol (1983) und den Walther-von-der-Vogelweide-Preis (2002). In der morgigen „Dolomiten“-Ausgabe folgt eine Würdigung.