Nicht selten liegt Bergunfällen ein Moment der Ablenkung oder eine falsche Selbsteinschätzung zugrunde. Achtsamkeit am Berg ist deshalb ein wichtiges Gebot. Für Thomas Hellrigl, Landesleiter des Bergrettungsdienstes im AVS, fängt diese aber schon im Tal an. <BR /><BR />„Egal ob am Waalweg oder im Hochgebirge: Es braucht eine 360-Grad-Planung. Wo gehe ich hin? Habe ich überhaupt die physischen und psychischen Voraussetzungen für die geplante Tour oder Wanderung? Wie ist das Wetter – nicht nur am Tag der Tour selbst, sondern auch an den Tagen davor? Sind Gewitter zu erwarten, gab es bereits einen Kälteeinbruch in der Höhe? Das alles ist zu berücksichtigen. Das Wetter im Gebirge kann schnell umschlagen“, gibt er zu bedenken. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1204386_image" /></div> <BR /><BR />Doch auch bei bester Vorbereitung und guter Ausrüstung kann ein Restrisiko – wie plötzliche Übelkeit, ein falscher Schritt oder ein Steinschlag – nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sei es ratsam, nach Möglichkeit immer zumindest einer Person zu sagen, wohin man gehen will – einem Verwandten oder Freund, jemandem im Beherbergungsbetrieb. Sollte etwas passieren, hätten die Suchtrupps so bereits wichtige Anhaltspunkte. „Gute Hoteliers und Hüttenwirte geben auch Informationen weiter, an denen sie nichts verdienen, wie Tipps zu Routen und zum Verhalten im Gebirge“, weiß Hellrigl. <BR /><BR />Die Technik unterstützt die 1073 ehrenamtlichen Mitglieder der Bergrettung bei den Suchaktionen. „Es ist ratsam, immer das Handy mitzunehmen, das wir mittels IMSI-Catcher orten können, und mit Hilfe von Drohnen und Hubschraubern suchen wir auch aus der Luft“, sagt Hellrigl. <BR /><BR /> <div class="embed-box"><div class="container-wrapper-genially" style="position: relative; min-height: 400px; max-width: 100%;"><img src="https://img.genial.ly/5fd380c29270490f70f47a03/f30fb79b-ab39-43a4-b16e-6acb3b0565c8.jpeg" class="loader-genially" style="position: absolute; top: 0; right: 0; bottom: 0; left: 0; margin-top: auto; margin-right: auto; margin-bottom: auto; margin-left: auto; z-index: 1;width: 80px; height: 80px;"/><div id="68ac2643ad00f1661c32a88a" class="genially-embed" style="margin: 0px auto; position: relative; height: auto; width: 100%;"></div></div><script>(function (d) { var js, id = "genially-embed-js", ref = d.getElementsByTagName("script")[0]; if (d.getElementById(id)) { return; } js = d.createElement("script"); js.id = id; js.async = true; js.src = "https://view.genially.com/static/embed/embed.js"; ref.parentNode.insertBefore(js, ref); }(document));</script></div> <BR /><BR />Am häufigsten rücken die Bergretter in den Tourismushochburgen wie in Gröden, im Hochpustertal, im Raum Meran und im Schlerngebiet aus. 60 bis 70 Prozent der Einsätze gelten Urlaubern, die sich verletzt haben oder in eine missliche Lage geraten sind. „Südtirol hat 37 Millionen Nächtigungen – wo Massen unterwegs sind, kann eben auch mehr passieren“, so Hellrigl.<BR /><BR />Allerdings: Nicht wenige Einsätze der Bergrettung seien nur deshalb nötig, weil sich die Leute vorab nicht ausreichend informiert haben. Hellrigl appelliert darum an die Eigenverantwortung jedes einzelnen Wanderers und Bergsteigers. Zugleich stellt er unmissverständlich klar, dass es „ein Recht auf Rettung um jeden Preis nicht gibt. Dieses Recht besteht nur, wenn der Einsatz für die Retter selbst sicherheitstechnisch vertretbar ist.“