„Das Risiko, im Krankenhaus zu landen, ist durch die Delta-Variante doppelt so hoch wie bei den anderen bisher bekannten“, warnt Dr. Patrick Franzoni, Vize-Covid-Einsatzleiter.<BR /><BR /><BR /><BR /> 3 Menschen zwischen 28 und 60 Jahren, die angeblich durchklingen ließen, sich bewusst mit dem Corona-Virus infiziert zu haben, hängen im Krankenhaus an der Sauerstoffflasche. Dieses Verhalten ist nicht nur fahrlässig, das könnte auch strafrechtliche Konsequenzen für sie und die mutmaßlich willentlichen Überträger haben: Die Staatsanwaltschaft hat die Carabinieri-Sondereinheit NAS mit Ermittlungen beauftragt. <BR /><BR />Dabei werden vermutlich keine Partys mit unzähligen Gästen veranstaltet – es dürfte sich in der Regel wohl eher um Treffen zum Abendessen oder auf ein Glas Wein im privaten Rahmen handeln – wo sich allerdings alle Beteiligten bewusst sind, worauf sie sich einlassen. Und die „Einladungen“ erfolgen wohl auch nicht schriftlich. <BR /><BR /><b>Hohes Risiko</b><BR /><BR />„Das Risiko, im Krankenhaus zu landen, ist durch die Delta-Variante doppelt so hoch wie bei den anderen bisher bekannten“, warnt Dr. Patrick Franzoni, Vize-Covid-Einsatzleiter. „Wer sich bewusst mit dem Virus infiziert, spielt ein gefährliches Spiel. Keiner kann sagen, wie schwer es einen erwischt. Auch vermeintlich Gesunde landen auf der Intensivstation“, sagt Dr. Franzoni. <BR /><BR />Zu hören seien Gerüchte über solche Treffen aus dem ganzen Land – das bestätigt auch Landesrat Arnold Schuler. Anders seien wohl auch regelrechte Herde in manchen Landesteilen nicht zu erklären. <BR /><BR /> „Natürlich sind die Leute schlau genug, nicht zu sagen, dass das Treffen bewusst mit dem Ziel, sich anzustecken, organisiert wurde. Jeder weiß, dass das strafrechtliche Konsequenzen hat“, sagt Schuler. So wird wohl auch die Ermittlungsarbeit der NAS, koordiniert von der Staatsanwaltschaft Bozen, schwierig. Dennoch werden in den nächsten Tagen wohl Ärzte, Patienten und andere, die von solchen Treffen etwas wissen könnten, von den Ermittlern angehört. <BR /><BR /><b>Ein Treffen in Brixen</b><BR /><BR />Wer als Schuldiger identifiziert wird, muss sich wegen fahrlässiger Verbreitung einer Pandemie verantworten – darauf steht ein Strafgeld von 6000 bis 10.000 Euro, hieß es gestern bei den Carabinieri. Wobei diese Strafe sich um einiges verschärft, wenn ein Erkrankter Folgeschäden davonträgt bzw. sogar stirbt: Dann wird aus dem Vorwurf schwere Körperverletzung (im schlimmsten Fall 3 Monate bis 2 Jahre Haft, 309 bis 1239 Euro Strafe) bzw. fahrlässige Tötung (6 Monate bis 3 Jahre Haft). <BR /><BR />„Es gibt leider immer noch Leute, die darüber schmunzeln, wenn man von einer Coronainfektion redet“, sagt Schuler. Allerdings enden viele im Krankenhaus. Letzthin auch 3 Personen – dem Vernehmen nach liegen alle 3 im Brixner Krankenhaus – die sich bei willentlichen Treffen mit Infizierten angesteckt haben sollen. „Sie haben alle 3 schwere Symptome, müssen mit Sauerstoff behandelt werden. Eine Intubation kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden“, sagte Dr. Franzoni gestern auf Nachfrage der „Dolomiten“.<BR />