Nach dem Marsch von der Freiheitsstraße zum Andreas-Hofer-Denkmal am Bahnhof zelebrierte Schützen-Landeskurat Paul Rainer, der Kanzler der Diözese Bozen-Brixen, die Gedenkmesse, in der das Wort „Treue“ im Mittelpunkt stand. „Glaube und Heimat. Das ist die Treue auch zum Wort Gottes“, meinte Rainer. Auch Handschlagqualität bedeute Treue. Treue bedeute auch, als Tiroler die Werte nicht nur im Mund zu haben, sondern diese auch zu leben. „Mag dem Sandwirt auch der politische Weitblick gefehlt haben, und mag die Geschichtsschreibung den Sinn der Volkserhebung oft unterschiedlich bewerten, was bleibt, ist die volkstümlich große Gestalt dieses tapferen Mannes, eines Mannes, der die Treue zu seiner Heimat aufrecht mit dem Tode besiegelt hat“, betonte Südtirols Schützen-Landeskommandant Paul Bacher in seiner Gedenkrede.„Den Grundstein der Befreiungskämpfe bildete das von Kaiser Maximilian im Jahre 1511 geschaffene Landlibell.“ Diese Urkunde habe die Tiroler Stände verpflichtet, im Falle eines feindlichen Angriffes mit den Waffen selbst die Heimat zu verteidigen. „Sie befreite sie aber gleichzeitig von der Verpflichtung, außerhalb des Landes bei Angriffskriegen kämpfen zu müssen. So kann das Landlibell als Verfassungsurkunde der Tiroler Schützen angesehen werden“, brachte es Major Bacher auf den Punkt.Während der Feier schoss die Ehrenkompanie Meran exakte Ehrensalven ab. Unter den Ehrengästen waren unter anderem Landesrat Michl Laimer, der Kammerabgeordnete Karl Zeller, die Landtagsabgeordneten Eva Klotz, Sigmar Stocker und Veronika Stirner sowie Merans Bürgermeister Günther Januth und der Altlandesrat Bruno Hosp. Nach dem Gedenken, das die Riffianer Musikkapelle umrahmte, wurde Paul Bachers Stellvertreter Sepp Kirchler mit der goldenen Verdienstmedaille des Schützenbundes ausgezeichnet. Die Medaille in Bronze erhielten Josef Thum, Günther Pernthaler und Oswald Dalvai im alten Meraner Kurmittelhaus überreicht.