„Wir merken auch, dass das Wasser weniger wird“, sagt Stadtwerke-Direktor Franz Berretta. Die Quellen zur Versorgung der Stadt liefern spürbar weniger vom kostbaren Nass. <BR /><BR /><b>Die Trockenheit bereitet mancherorts schon Sorgen. Wie steht es mit der Trinkwasserversorgung in Brixen?</b><BR />Franz Berretta: Wir merken auch, dass das Wasser weniger wird. Sorgen muss man sich noch nicht machen, aber wir sensibilisieren seit Jahren für einen nachhaltigen, sparsamen Umgang mit dieser kostbaren Ressource. <BR /><BR /><b>Woher kommt das Trinkwasser für Brixen? </b><BR />Berretta: Das Trinkwasser beziehen wir zu 85 Prozent aus 12 Wasserquellen und zu 15 Prozent über 3 Tiefbrunnen aus dem Grundwasser. Am meisten Wasser schütten mit 59 bzw. 20 Liter pro Sekunde die Quellen Gruberwiese in Schalders und Nockbach am Pfeffersberg. Am Ploseberg haben wir Konzessionen für die Koflerwiesen-, Pfarrwald- und Erlerquellen zu insgesamt fast 7 Sekundenlitern. In den vergangenen 5 Jahren haben die Schüttungen in Schalders, die 70 Prozent unseres Wasserbedarfs decken, um 10 Prozent, jene auf der Plose um 20 Prozent abgenommen.<BR /><BR /><b>Weil die Niederschläge weniger werden?</b><BR />Berretta: Natürlich ist die Schüttung von den Niederschlägen abhängig. Auf der Plose ist das Einzugsgebiet kleiner und es handelt sich hier um oberflächlicheres Wasser, dessen Menge sehr witterungsabhängig ist. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58788397_quote" /><BR /><BR /><b>Wo sind die 3 Tiefbrunnen?</b><BR />Berretta: Die Tiefbrunnen werden nur eingeschaltet, wenn die Quellen ausfallen bzw. zu wenig ausschütten oder zum Abdecken der Spitzenverbräuche. Einen haben wir vor 2 Jahren in der Sportzone Milland neu errichtet, um die Versorgungssicherheit im Süden der Stadt zu garantieren. Die anderen 2 befinden sich im Alois-Pupp-Park neben dem Kindergarten Anna Seidner. Mit den Brunnen haben wir eine große Wasserreserve, da bei Bedarf je 30 Liter Wasser pro Sekunde daraus bezogen werden können.<BR /><BR /><b>Wie viel Wasser wird in Brixen im Durchschnitt verbraucht?</b><BR /> Berretta: Im Vorjahr haben die Stadtwerke in Brixen und Vahrn insgesamt 1,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an 4200 Kunden, insgesamt 23.000 Personen, verteilt – ohne Berücksichtigung der Interessentschaften, die sich selbst versorgen. Eine Person verbraucht also im Schnitt 124 Liter Wasser am Tag. Für die Gemeinden Klausen, Natz-Schabs, Franzensfeste, Lüsen, Rodeneck und Mühlbach stellen wir den Bereitschaftsdienst sowie die Reinigung, Instandhaltung und Überwachung der Quellfassungen, Leitungen und Hochbehälter.<BR /><BR /><b>Kann man Trinkwasser zwischenspeichern, sollte es knapp werden? </b><BR />Berretta: Wir speichern das Wasser in 14 Hochbehältern, die ein Fassungsvermögen von 8589 Kubikmetern haben. 5 Pumpstationen bringen das Wasser dann über das 165 Kilometer lange Leitungsnetz in die Haushalte. Wegen der Hygiene und Wasserqualität kann das Wasser maximal 24 Stunden lang gespeichert werden, also für die Verbrauchsspitzen am Morgen und am Abend sowie als Ausfallreserve. Die Behälter garantierten zudem im Brandfall den Feuerwehren das Löschwasser. Ein Drittel der Menge ist dafür reserviert. Alle Anlagen werden zentral über die Netzleittechnik überwacht.<BR /><BR /><b> Die Stadtwerke sensibilisieren seit Jahren für einen achtsamen Umgang mit Wasser.</b><BR />Berretta: Ja, neben der jährlichen Kampagne zum Weltwassertag vermitteln wir Schülern bei Besichtigungen des Trinkwasserspeichers Milland und der Quelle in Schalders, woher unser Wasser kommt und welche Technik hinter der Wasserversorgung steckt. Heuer feiern die Stadtwerke ihr 120. Bestandsjubiläum. Dazu wird es im Herbst einen Tag der offenen Tür geben, an dem Anlagen – auch Wasserhochbehälter – besucht werden können.<BR />