Noch herrscht in Südtirols insgesamt 117 Stauanlagen Normalzustand für diese Jahreszeit. „In diesen Monaten ist der Wasserstand in den Stauseen immer eher niedrig“, sagt Alperia-Generaldirektor Amort.<BR /><BR /> Erst mit der Schneeschmelze im April und Mai würden sich die Staubecken dann ordentlich füllen. Dass Problem in diesem Jahr: „Auch mit den Reserven am Berg schaut es in diesem Jahr mehr als mager aus“, so Amort. Bereits den zweiten Winter in Folge ist Schnee nämlich Mangelware. <BR /><BR /> Wie wenig heuer im Reservoir auf den Bergen tatsächlich liegt, zeigt ein Blick auf die vom Landeswetterdienst erhobene Datenreihe. In Pens im Sarntal liegen derzeit laut dem Landesmeteorologen Dieter Peterlin derzeit nur 9 Zentimeter Schnee – seit 30 Jahren so wenig wie noch nie Anfang März. Durchschnittlich wären es knapp 60 cm. Selbst im Pustertal, wo es Anfang Februar noch einen Meter Neuschnee gab, liegen derzeit gerade mal 34 anstelle der durchschnittlichen 70 cm. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58542240_quote" /><BR /><BR />Die letzten landesweiten Niederschläge gab es laut Peterlin am 17. Jänner. Für ergiebigen südtirolweiten Regen muss man sogar noch weiter im Kalender zurückblättern: Den gab's vom 22. bis 24. Oktober letzten Jahres. Dass es in den Wintermonaten wenig Niederschlag gibt, sei nicht ungewöhnlich, so Peterlin „Das Hauptproblem derzeit ist, dass die Trockenheit nun schon über ein Jahr anhält“, sagt er. Und Aussichten auf ausgedehnte und ergiebige Niederschläge sind weiter Fehlanzeige.<BR /><BR />Die Lage verschärft sich damit weiter Tag für Tag – obwohl der Ruf nach mehr Wasser vom Unterlauf der Etsch bislang noch ausbleibt. Der Trentiner Vize-Landeshauptmann Mario Tonina hat bereits angekündigt, dass es mit Wasser aus dem Trentino schlecht ausschauen könnte. Die Situation im Trentino sei bereits kritisch. Bei einer Gesamtkapazität von 407 Mio. Kubikmetern Wasser sind derzeit nur mehr 128 Mio. Kubikmeter übrig. Vor 10 Tagen waren es noch 141 Mio. Kubikmeter.<h3> Verlust bei Stromproduktion</h3>„Wir werden wohl wieder Wasser zusätzlich ablassen müssen, wenn die Forderung danach kommt“, sagt Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler. Südtirol könnte sich zwar weigern, seine Schleusen zu öffnen. „Aber wenn der Ministerrat ein Notstandsdekret erlässt, sind auch wir gezwungen zu handeln“, so Schuler. <BR /><BR />Welche Folgen das hat, hat man im Vorjahr gesehen. Auch damals musste Südtirol im Sommer zusätzliches Wasser ablassen. „Dadurch mussten wir zu Zeiten Strom produzieren, die für uns nicht rentabel sind“, so Amort. Verloren gehe das Wasser ja nicht, aber der Verlust mache sich eben in der Stromproduktion bemerkbar. Das werde in diesem Sommer wohl nicht anders sein, befürchtet er, „zum zweiten Mal in Folge“.<BR />