Immer wieder stehen die Stadtgärtner nur mehr kopfschüttelnd im Herrengarten: Denn regelmäßig nehmen Passanten dort Zwiebeln, Gurken, Krautköpfe, Auberginen und mehr mit. <BR /><BR />Dabei wäre das reife Gemüse als Spende für die Essensausgabe für Bedürftige vorgesehen. Doch vom Gemüse bleibt wegen der Diebstähle so wenig übrig, dass es sich nicht lohnt, es in die Küche für die Bedürftigen zu bringen.<BR /><BR />Jeden Tag ist Peter Kerschbaumer, Leiter der Brixner Stadtgärtnerei, mit Mitarbeitern seines 10-köpfigen Teams im Herrengarten unterwegs. Säuberlich jäten sie Beete, schneiden Büsche oder zupfen verblühte Rosenblüten ab. Nur deshalb wirkt die Anlage so gepflegt, wie sie ist.<h3> Langfinger schneiden Salatköpfe ab</h3> Einheimische und Gäste genießen den Kleinod zwischen Regensburger Allee und Hofgasse. Doch leider sind auch Übeltäter unter den Besuchern: Aus den Gemüse- und Kräuterbeeten verschwinden regelmäßig Tomaten, Kohlrabi, Bohnen und mehr. <BR /><BR />„Das Gemüse ist nicht einmal reif und wird schon gestohlen“, berichtet Peter Kerschbaumer. In einem unbeobachteten Moment schneiden Passanten Salatköpfe ab, reißen Zwiebeln aus oder pflücken Zitronen von den Bäumen. „Wir sehen die hinterlassenen Löcher in den Beeten oder bemerken, dass die Abschnitte zunehmend leerer werden“, erläutert Kerschbaumer.<BR /><BR />Auch Stadträtin Bettina Kerer bedauert die Diebstähle zutiefst. Die Gemeinde hatte ursprünglich vorgesehen, das Gemüse der Essensausgabe Maria Hueber an der Runggadgasse 20 zu spenden. In dieser Ausspeisung der Caritas erhalten Menschen in Notsituationen eine warme Mahlzeit. Unter den Besuchern sind Familien, Frauen und Männer mit Abhängigkeitsproblemen, Obdachlose, Langzeitarbeitslose, psychisch Kranke oder Bürger, die keine Kochgelegenheit haben oder sich nicht selbst verpflegen können. <h3> Übrig bleibt nur mehr Tierfutter</h3>„Doch es bleiben keine Lebensmittel im Herrengarten, die wir für die Mensa ernten könnten. Vorher werden sie gestohlen“, erklärt Kerschbaumer. Das Wenige, das die Langfinger zurücklassen und das die Gärtner einbringen können, sei oft schadhaft. Die Gemeindemitarbeiter können es nur mehr an die Tiere im Lido verfüttern.<BR /><BR />Dabei ist Kerschbaumer mit seinem Team täglich im Herrengarten. „Ein Mitarbeiter von uns ist pro Tag nur für diese Anlage abgestellt, weil bei einem Garten dieser Größe immer etwas zu tun ist. Bei dem Regen heuer waren wir allein mit dem Jäten gut beschäftigt“, erklärt Kerschbaumer.<h3> Arbeit ist für die 10 Mitarbeiter allein kaum zu bewältigen</h3> Unterstützt werden die Stadtgärtner während der Ferien von Jugendlichen, die sich beim Projekt Young Action ein Taschengeld verdienen, sowie von Langzeitarbeitslosen und Saisonarbeitern. „Allein ist die Arbeit kaum zu bewältigen“, erzählt Kerschbaumer. Von Ende März bis Ende Oktober müssen die Fachkräfte immer wieder neues Gemüse pflanzen, damit die Beete gefüllt sind und hübsch aussehen. Nur dann können Einheimische und Gäste die liebevoll gepflegte Anlage genießen.<BR />