Der Täter, bekleidet mit dunkler Kleidung und das Gesicht mit einer Sturmhaube verdeckt, betrat die Trafik und setzte die ältere, im Viertel bekannte Inhaberin sofort mit einem Reizgasspray außer Gefecht. Trotz Schmerzen und Verwirrung versuchte sich die Frau zu wehren, sie sei jedoch mit Tritten und Schlägen zurückgedrängt worden. Mit gezielten Handgriffen habe der Täter in eine Schublade hinter dem Tresen gegriffen, in der die Frau regelmäßig Bargeld aufbewahrte, und rund 200 Euro gestohlen. Die Flucht erfolgte zu Fuß – dabei ließ er die Sturmhaube und einen auffälligen Leopardenmuster-Regenschirm am Tatort zurück. Beide Gegenstände erwiesen sich später als entscheidend für die Identifizierung.<h3> Schnelle Ermittlungen führen zum Erfolg</h3>Unmittelbar nach dem Notruf traf eine Streife der Carabinieri am Tatort ein. Die sichtlich mitgenommene, aber ansprechbare Frau konnte eine erste Aussage machen. Auf Basis ihrer Angaben und dank der Auswertung von Überwachungskameras in der Umgebung erkannten die Ermittler rasch die Statur und Erscheinung des Verdächtigen, der den Behörden bereits von früheren Delikten bekannt war. Die Spur führte zu einer nahegelegenen Wohnung, in der der Mann mit seiner Lebensgefährtin gemeldet ist.<BR /><BR />Dort angetroffen wurde zunächst nur die Frau. Nach anfänglichem Zögern erklärte sie, ihr Partner habe sich in eine medizinische Einrichtung im Stadtzentrum begeben. Zwei Carabinieri machten sich sofort auf die Suche und fanden den sichtlich nervösen und stotternden Mann wenig später.<h3> Beweise und Geständnis</h3>Obwohl der Mann andere Kleidung trug als bei der Tat, fanden die Ermittler in seinem Auto – geparkt in der Nähe der Wohnung – exakt die dunklen Kleidungsstücke, die sowohl auf den Überwachungsbildern als auch von Zeugen beschrieben worden waren: eine schwarze Hose, eine dunkelblaue Jacke und schwarze Schuhe. Letztere wurden später auf dem Balkon der Wohnung entdeckt.<BR /><BR />Mit der Beweislast konfrontiert, soll der 44-jährige Italiener die Tat gestanden haben. Er habe von einer „großen Dummheit“ gesprochen und gleichzeitig seine Lebensgefährtin belastet, die versucht habe, die Kleidung im Auto zu verstecken, um die Ermittlungen zu behindern.<BR /><BR />Bei einer weiteren Durchsuchung der Wohnung wurde ein zweites Pfefferspray sichergestellt, das dem bei der Tat benutzten entsprach. In Zusammenarbeit mit dem städtischen Entsorgungsdienst konnten schließlich auch das Tat-Spray und das gestohlene Portemonnaie in einem Müllcontainer des Wohnhauses sichergestellt werden – mutmaßlilch weggeworfen von der Lebensgefährtin.<BR /><BR />„Der heutige Einsatz zeigt, wie Entschlossenheit, Koordination und Ortskenntnis zu schnellen und erfolgreichen Ergebnissen führen können“, teilt Hauptmann Ottavio Tosoni, Kommandant der Carabinieri-Kompanie Brixen, in einer Aussendung mit. „Meine Männer haben mit Klarheit und Zielstrebigkeit gehandelt, alle relevanten Spuren gesammelt und die Tat in weniger als einer Stunde aufgeklärt. Die Sicherheit der Bürger bleibt unser oberstes Ziel.“<BR /><BR />Der 44-jährige Täter wurde wegen schweren Raubes angezeigt, da er eine gewaltsame Straftat gegen eine ältere, wehrlose Person verübt hatte.