Am Donnerstag gegen 19.25 Uhr wollte ein Krimineller wohl schnell zu Geld kommen und entschloss sich dazu, die Tabaktrafik in der Adolph-Kolping-Straße zu überfallen.<BR /><BR />Bewaffnet mit einem Messer und einer zerbrochenen Glasflasche betrat er das Geschäft. „Ich war gerade dabei, mich auf den Feierabend vorzubereiten, als der Mann plötzlich neben mit stand“, berichtet der Trafik-Betreiber Niccolò Pagani.<BR /><BR />Der Unbekannte bedrohte den Trafikanten und forderte ihn auf, ihm das Inkasso auszuhändigen. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, setzte er dem geschockten Mann das Messer an die Brust. „Es war eine überaus dramatische Situation“, erzählt Pagani weiter.<BR /><BR />Mutig und geistesgegenwärtig schlug Pagani ihm das Messer aus der Hand und begann laut um Hilfe zu schreien. Im Augenwinkel hatte er gesehen, dass vor dem Geschäft ein Jugendlicher stand. Dieser wollte ursprünglich wohl auch noch etwas kaufen. „Offensichtlich war ihm nicht ganz wohl, als er vor ihm den Mann mit seiner tief ins Gesicht gezogenen Kapuze und der Maske eintreten sah“, sagt Pagani. Der Jugendliche wurde Zeuge der Tat und alarmierte die Polizei.<BR /><BR />Vom Mut seines Opfers überrascht, suchte der Kriminelle das Weite. Kurze Zeit später traf eine Streife der Quästur vor Ort ein.<BR /><BR />Am Freitag übermittelte Pagani den Ordnungskräften die Aufzeichnungen der Überwachungskamera und erstattete Anzeige. Die Ermittlungen laufen.<BR /><BR />Zum Täter konnte Pagani keine großen Angaben machen. „Durch die Maske und die Kapuze hab ich nur die Augenpartie gesehen“, berichtet er. Ein Einheimischer sei es aber auf alle Fälle nicht gewesen. „Er war eher dunkelhäutig und es ist mir aufgefallen, dass er des Italienischen nicht unbedingt mächtig war“.<BR /><BR />Angst habe er zwar nicht, aber am Donnerstagabend vor dem Einschlafen wurde ihm dann doch etwas mulmig. „Es hätte auch schlimmer ausgehen können“, meint Pagani.<BR /><BR />Nebenan betreibt Walter Eschgfäller seinen bekannten Plattenladen. Am Tag danach zeigt er sich besorgt über den Vorfall. „Ich hab erst am Freitagvormittag davon erfahren“, berichtet er. Ganz wohl ist ihm nach der Geschichte nicht. Auf seinem Verkaufstresen steht nun griffbereit eine Pfefferspraydose.<BR /><BR />„Dass die Leute irgendwann die Nase gestrichen voll von der Politik haben, darf doch niemand mehr wundern“, sagt Eschgfäller. Diesen Kriminellen passiere doch nie etwas, Konsequenzen hätten sie keine zu erwarten. „Unserer Politiker in Rom setzen sich für Wolf und Bär ein, aber um das schwindende Sicherheitsgefühl der Bevölkerung kümmert sich niemand“, ärgert er sich.<BR /><BR />Eschgfäller zeigt sich auch genervt davon, dass immer alles unter den Teppich gekehrt werde. „Es ist doch offensichtlich, wer solche Taten begeht. Da gibt es nichts zu beschönigen. Aber laut sagen darf man das nicht“, meint er.