Früher wurden Demenzkranke nach der Diagnose meist 3 bis 5 Jahre daheim gepflegt, heute sind es durchschnittlich 6 bis 11 Jahre. „Viele Patienten kommen dann in einem schlechten Gesundheitszustand ins Heim“, berichtet ASAA-Präsident Ulrich Seitz. <h3> Häusliche Pflege wird gefördert</h3>Die Politik sieht das anders: Der Fokus liegt auf der häuslichen Pflege. Sie wird gefördert, der Hauspflegedienst wird ausgebaut. „Das funktioniert, aber die Unterstützung am Wochenende fehlt noch“, sagt Seitz. Immer mehr wird auf flexible Arbeitszeitmodelle gesetzt, sie funktionieren jedoch nicht in allen Bereichen. In der Pflege gibt es keinen Feierabend. <BR /><BR /><embed id="dtext86-69228048_quote" /><BR /><BR />„Die Pflege in den eigenen 4 Wänden ist wichtig und wertvoll. Aber viele Angehörige sind damit überfordert“, weiß Seitz. Schließlich geht es um Aspekte wie Hygiene, Hilfe beim Essen und Trinken oder Unterstützung bei eingeschränkter Mobilität. Demenz ist nicht nur eine „Krankheit des Vergessens“, sondern weit komplexer: „Betroffene haben sehr oft Seh- oder Sprachstörungen.“ Deshalb müssten auch Familien und Pflegekräfte entsprechend auf ihren Einsatz vorbereitet werden, damit die häusliche Pflege für beide Seiten machbar und weniger belastend sei, so Seitz.<h3> Was es braucht</h3> „Es braucht mehr Kurzzeitpflegebetten und Angebote, bei denen die Patienten einen halben Tag betreut werden“, sagt er. So könnten sich die Pflegenden erholen. Gleichzeitig weiß er: Es ist für Letztere nicht immer leicht, „abzugeben“, denn das erfordert Vertrauen. Umso wichtiger ist es, dass die Pflegenden den Kontakt zu ihrem Umfeld nicht verlieren. Bekannte oder Freunde bilden oft ein wichtiges Unterstützungsnetzwerk.