Christian Clementi hat sich bereits in seiner Kindheit und Jugendzeit für Uhren interessiert, er schaute seinem Vater über die Schultern, wenn dieser in seiner Werkstatt bei der Reparatur eines Zeitmessers war. So entwickelte sich bald schon die „Liebe“ zu allem, was mit Uhren zu tun hatte und Christian trat in die Fußstapfen seiner Vorfahren.<BR /><BR />„Gemeinsam mit meinem Vater habe ich begonnen, die im Laufe der Jahrzehnte angesammelten Maschinen, Werkzeuge und teilweise auch Uhren älteren wie jüngeren Datums für ein interessiertes Publikum zugänglich zu machen. So ist langsam das Uhrenmuseum entstanden, wo wir heute Uhren aus verschiedenen Epochen zeigen und erklären können“, sagt Clementi. Das zeitlich älteste Exponat stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert, es ist die Zeit vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648).<h3>Uhrenmacher: Geschick, Präzision und eine ruhige Hand sind gefragt</h3>Hier soll aber nicht alles preisgegeben werden, was im Uhrenmuseum von Christian Clementi zu sehen ist, es gilt, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Nur so viel sei noch verraten: Im Museum sind mehrere wertvolle Unikate vorhanden, die Clementi im Laufe der Jahre ausfindig machen konnte bzw. erworben hat, auch auf Auktionen. Bewundernswert ist in diesem Zusammenhang eine selbst hergestellte Präzisionspendeluhr, die Vater Otello und Sohn Christian in rund einjähriger Wochenendarbeit gemeinsam geschaffen haben. Dabei entstand nicht nur das hochpräzise Uhrwerk – mit einer Zeitabweichung von lediglich wenigen Sekunden pro Monat –, sondern auch das Nussbaumgehäuse in handwerklicher Eigenarbeit. Ein in jeder Hinsicht einzigartiges Stück.<BR /><BR />„Wir Uhrmacher benötigen verschiedenste spezielle Werkzeuge und hochpräzise Geräte, um unsere Arbeit ausführen zu können. Schon Abweichungen von wenigen Hundertstelmillmetern können vor allem bei Kleinuhren dazu führen, dass ein Uhrwerk ungenau funktioniert, was verständlicherweise nicht geduldet wird“, fährt Clementi fort. Neben technischem Verständnis, großem handwerklichen Geschick sowie mathematischen, physikalischen und Materialkenntnissen sind Präzision, eine ruhige Hand und gute Sehschärfe entscheidend für die Arbeit des Uhrmachers. Clementi kann auch mit einer kleinen Geschichte aufwarten. <BR /><BR />„Ein Kunde kam unlängst zu mir, der eine alte Taschenuhr von Großvaters Zeiten hatte, die ihm ans Herz gewachsen war. Sie funktionierte aber schon lange nicht mehr und als ich sie zu Gesicht bekam, dachte ich, dass es sehr schwierig sein würde, sie wieder in Gang zu bringen. Es fehlten nämlich mehrere Teile, die im Uhrenhandel nicht mehr verfügbar waren. Ich musste somit diese Teile selbst anfertigen, was mir dann schließlich auch gelang. Die Freude des Kunden war riesengroß, er war überglücklich, als ich ihm sein Erbstück wieder voll funktionstüchtig überreichen konnte. Aber auch für mich selbst war es eine große Genugtuung gewesen, und so waren wir beide mit dem Ergebnis höchst zufrieden.“<h3> Wo befindet sich aber das einzige Uhrenmuseum Südtirols?</h3>Am Bozner Obstplatz 24/A, im ersten Stock eines historischen Gebäudes. Unter vorheriger Vormerkung am Vormittag (9 bis 12 Uhr) unter der Nummer 0471/974482 sind Museumsbesuche jeweils am Freitag und Samstag möglich.