Bevor Grober mit seinen Ausführungen begonnen hatte, begrüßte Kulturheim-Obmann Franz Tutzer die Zuhörer und wies auf das publizistische Werk und die zahlreichen Vorträge des Autors hin.<BR /><BR />Anschließend lud Grober die Anwesenden ein, innezuhalten und neue Perspektiven zu gewinnen. „Wie ist die Zuversicht in der Realität des 21. Jahrhunderts einzuordnen, angesichts des Horrors, sei es durch die Corona-Pandemie 2020 beziehungsweise deren Nachwirkungen, des Kriegsgeschehens in der Ukraine seit 2022 und der verheerenden Unwetter, die jüngst Teile Deutschlands, Österreichs und Italien heimgesucht haben?“<BR /><BR />Es sei eine Bündelung an Katastrophen, die über uns hereingebrochen ist, trotzdem „dürfen wir die Augen nicht verschließen. Denn es ist ja so, dass die Mehrheit der Menschen weltweit gewaltfrei lebt, sie hat eine Sehnsucht nach der heilen Natur. Kurz gesagt, man will lieben und auch geliebt werden.“ Dies sei die Realität, ein Ausschnitt aus der Wirklichkeit. Was wir benötigen, sei eine wünschenswerte Zukunft, sagte Grober.<BR /><BR /><h3> „Wir benötigen die Zuversicht“</h3>Zum Wort Zuversicht holte Grober weit aus und blickte rund 1000 Jahre zurück, in die Geschichte der Klöster, die in der Region rund um den Bodensee, in der Schweiz und auch hierzulande entstanden seien. „Es ist eine Handschrift, eine erste Niederschrift des Wortes Zuversicht, das von Notker dem Deutschen, ein Benediktinermönch in St. Gallen, geprägt wurde. Es war die Zeit der Ängste und des Untergangs. Das Wort selbst wurde mit Gottvertrauen gleichgesetzt.“<BR /><BR /> „Wir benötigen jedenfalls eine Quelle, die Zuversicht, um eine positive Energie und Lebenslust aufzubauen, Kraft zu schöpfen, um aus den bestehenden Krisen herauszukommen. Diese Krisen und Probleme wurden ja von uns Menschen geschaffen, also sind es auch diese Menschen, die mit kreativen Mitteln zu einer Lösung beitragen können, aber gemeinsam.“ Zuversicht ist für Grober eine bedeutende Ressource, die „uns Menschen handlungsfähig macht und sie ist meines Erachtens wichtiger als beispielsweise Seltene Erden oder Künstliche Intelligenz.“<BR /><BR /><h3> 3 Persönlichkeiten der Hoffnung</h3>Wie gelangt man aber zu dieser Ressource Zuversicht? Dazu sprach Grober die Natur im allgemeinen an, als begeisterter Wanderer halte er sich oft in Wäldern und auf Bergen auf. Er staune und genieße immer wieder „kosmische Ereignisse, die wir tagtäglich miterleben und die ablaufen wie ein präzises Uhrwerk. Ich denke etwa an Sonnenauf- und -untergänge, es ist ein Zyklus, der sich unabhängig von unserem Zutun mit hundertprozentiger Sicherheit wiederholt. Gerade die Sonne überschüttet uns mit ihrer immensen Energie, ganz gleich, an welchem Ort wir uns befinden. Wir müssen uns diese zur Gewohnheit gewordenen Dinge aber mehr ins Bewusstsein rufen.“ Diese Ereignisse würden uns resilient und stark machen.<BR /><BR />In seinem Vortrag nannte Grober noch 3 Persönlichkeiten, die für Zuversicht, Hoffnung und Optimismus stünden: den Politiker Antonio Gramsci, der unter anderem sagte, dass nach jedem Kollaps Neues entstehen würde, den Theologen Dietrich Bonhoeffer mit seiner Aussage, dass er heute noch ein Bäumchen pflanzen würde, auch wenn morgen die Welt unterginge, und das jüdische Mädchen Anne Frank, die in ihrem Tagebuch vermerkte, dass sie an der Hoffnung festhalte, weil sie an das Gute im Menschen glaube.