2001 wurde ein Gesetz gemacht, das vorsieht, dass medizinisch nicht notwendige Flugrettungseinsätze mit 1000 Euro verrechnet werden: Greift es in diesem Fall?<BR /><BR /><BR />Rettungseinsätze sind in Italien für den Betroffenen direkt kostenlos – indirekt finanzieren alle Steuerzahler Rettungswesen und Sanität im Allgemeinen. „Rettungseinsätze werden aber im Zuge der sogenannten interregionalen Mobilität der Heimatregion des Verletzten in Rechnung gestellt“, erklärt Stefan Viehweider, Verwaltungsleiter des Vereins „Heli“. <BR /><BR />Pro Flugminute werden 140 Euro verrechnet. „Südtiroler bezahlen 100 Euro Ticket für einen Flugrettungseinsatz – außer sie sind versichert“, erklärt Viehweider. Beispielsweise der AVS oder das Weiße Kreuz erstatten ihren Mitgliedern das Ticket zurück. In der Schweiz, wo jede Art der Rettung zu bezahlen ist oder in Nordtirol, wo Freizeitunfälle in Rechnung gestellt werden, greifen die Versicherungen, die an die Mitgliedschaft gebunden sind, ebenfalls. <h3> Sollen Leichtsinnige selbst bezahlen?</h3>Im Fall von Prags waren 2 Notarzthubschrauber im Einsatz: Pelikan 2, der den Primäreinsatz abwickelte – der Helikopter war 59 Minuten in der Luft; und Pelikan 1, der den Abtransport des Babys nach Innsbruck durchführte – er war 129 Minuten in der Luft. In der Summe sind das 188 Flugminuten, macht 26.320 Euro. „Am Jahresende wird zwischen den Sanitätsbetrieben der italienischen Regionen der Ausgleich gemacht“, erklärt Viehweider. Ebenso ist es mit der europäischen Gesundheitskarte – sie garantiert den Gästen dieselben Rechte wie den eigenen Staatsbürgern. Wo freilich Rettungseinsätze zu bezahlen sind, wird der Betroffene zur Kasse gebeten. <BR /><BR />In Südtirol gibt es immer wieder Diskussionen, ob auch hierzulande Einsätze zu bezahlen sind – vor allem, wenn es um offensichtliche Fälle von Leichtsinn geht. 2001 wurde ein Gesetz gemacht, das vorsieht, dass medizinisch nicht notwendige Flugrettungseinsätze mit 1000 Euro verrechnet werden. „Nicht ein einziges Mal hat der diensthabende Notarzt so eine Bestätigung unterschrieben“, sagt Viehweider. Der Einsatz am Ostermontag im Pragser Wildsee war allerdings auf jeden Fall medizinisch notwendig – Hyptohermie ist lebensbedrohlich. <h3> Flughelfer wieder im Einsatz</h3>Die Patienten haben den Einsatz dank des effizienten Rettungseinsatzes aber allesamt gut überstanden. Die Eltern des Kindes – L. D. (34) und S. F. (37), sie leben in Cremona – konnten wieder aus dem Krankenhaus Brixen entlassen werden. Sie konnten den Kleinen schon gestern wieder in Innsbruck in die Arme schließen. Auch der dritte beteiligte Erwachsene braucht keine medizinische Betreuung mehr. <BR /><BR />Noch nicht ganz erholt hat sich hingegen der Flughelfer, Krankenpfleger Franz Gruber. „Ich spüre noch immer meine Fingerkuppen nicht. Der Einsatz hat mich auch innerlich noch nicht losgelassen“, erzählte er gestern – da war er erneut im Einsatz auf Pelikan 2. Auf s+ erzählte er von der <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/drama-am-pragser-wildsee-patient-mit-beinen-umklammert" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">dramatischen Rettungsaktion, die ihm alles abverlangte</a>. <BR />