„Ich nehme die Autonomie der Schulen sehr ernst“, kontert Landesrat Achammer. Bestes Beispiel sei der verzögerte Start bei den einheitlichen Bildungszeiten. <BR /><BR />Der Unmut brach dieser Tage bei einer Konferenz zum Thema „Autonomie der Schulen, Freiheit und Grenzen“ durch, die auf Wunsch von Verband autonomer Schulen (ASSA) und Direktorenvereinigung mit Bildungsdirektor Gustav Tschenett und Schulamtsleiterin Falkensteiner stattfand. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68837119_quote" /><BR /><BR />„Um Irritationen aufzuzeigen und, wenn möglich, aus dem Weg zu räumen“, sagt <b>Marion Karadar</b>. Denn: Es fehle an „Zusammenarbeit auf Augenhöhe.“ Ob Berufungen, Zusammensetzung von Arbeitsgruppen oder Weichenstellungen für die Zukunft: „Wir werden spät oder gar nicht eingebunden“. <BR /><BR />Die Diskussion um die Goetheschule mit Einbestellungen von Direktoren, die nur Leserbriefe verfasst hatten, zeige, dass „abweichenden Meinungen kein Platz gelassen wird.“<BR /><BR />„Es wird von oben durchgesteuert“, sagt <b>Martin Sitzmann</b> (Verband autonomer Schulen). Der Fall Goethe habe den Unmut verschärft, es gehe aber grundsätzlich darum, dass Schulen autonome Rechtspersönlichkeiten seien. „Man behandelt uns aber, als wären wir normale Landesbedienstete und nur ausführende Organe.“<h3> Wo der Schuh drückt</h3> Der Schuh drückt bei der Nachmittagsbetreuung, die an Schulen stattfinden solle, und bei der Vereinheitlichung der Bildungszeiten, wo Bildungsauftrag und Betreuungszeiten klar zu trennen seien. „Vor Pressekonferenzen sollte man Dinge zu Ende denken und Praktiker vor Ort fragen.“ <BR /><BR />Vom Landtag fordern die Schulführungskräfte, das 2018 geschaffene Organigramm der Bildungsdirektion zu evaluieren, wie seinerzeit im Prüfbericht gefordert. „Denn dieses beißt sich immer wieder mit der Autonomie der Schulen.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-68837273_quote" /><BR /><BR />Landesrat <b>Philipp Achammer</b> versteht, dass ein „Zuviel an Öffentlichkeit“ bei der Vereinheitlichung der Bildungszeiten für Irritationen gesorgt hat. „Gerade dieses Thema zeigt aber, dass ich die Autonomie und die Einwände der Schulen sehr ernst nehme. Dass wir auch aufgrund dieser Einwände erst einmal mit Pilotprojekten starten, hat mit viel Kritik eingebracht.“ Die Bildungsdirektion wurde 2018 laut Achammer reformiert, weil es zuvor immer wieder Kritik gab, dass Ex-Schulamtsleiter Peter Höllrigl zugleich Ressortchef war. <h3> Was das Schulamt sagt</h3><div class="img-embed"><embed id="1136355_image" /></div> „Ich wundere mich, dass Interna aus einer Konferenz an die Medien getragen werden“, giftet <Fett>Sigrun Falkensteiner</Fett> (Bild). „Freiräume gibt es nur dort, wo es auch Grenzen gibt und umgekehrt“, sagt die Schulamtsleiterin. <BR /><BR />Gemeinsam habe man nachgedacht, wo es Schwierigkeiten gibt. Zur Frage, inwieweit die Politik den autonomen Schulen Vorschriften machen dürfe, bemerkt Falkensteiner, dass es ein Koalitionsprogramm gebe, das u.a. vereinheitlichte Bildungszeiten anstrebe. Den Vorwurf, sie sei nicht kritikfähig und ziehe allen, die nicht auf Linie seien, wie z.B. im Fall Goethe, die Ohren lang, lässt Falkensteiner nicht gelten. „Ich bin ständig mit Schulführungskräften im Austausch und rede gerne mit allen“.