Noch viel desaströser ist die Zahlungsmoral unter den Eltern von Kindergartenkindern: Unglaubliche 60 Prozent schulden der Gemeinde Kindergarten-Gebühren. Nun beauftragt die Gemeinde erstmals die Südtiroler Einzugsdienste AG mit der Schuldeneintreibung. <BR /><BR />Die nackten Zahlen: Die Eltern von 1018 Schulkindern schulden der Gemeinde 129.072 Euro für die Schulausspeisung. „Das sind 33 Prozent von insgesamt 3335 Kindern und Jugendlichen, die die Mensen nutzen“, führte Stadträtin Albieri aus. Von diesen säumigen Eltern schulden 191 der Gemeinde mehr als 200 Euro – in Summe 86.929 Euro. <BR /><BR />Was hingegen die Kindergarten-Gebühren betrifft, sind die Eltern von 577 Kindern – von 895 eingeschriebenen Kindergartenkindern – mit den Zahlungen nicht in Ordnung. Sie schulden der Gemeinde insgesamt 182.000 Euro. 276 Säumige schulden mehr als 200 Euro. „Das entspricht einem Gesamtbetrag von 153.000 Euro. Darunter sind Einheimische genauso wie Einwanderer“, präzisiert Stadträtin Albieri.<BR /><BR />Weil diese schlechte Zahlungsmoral die Gemeinde, gelinde gesagt, ziemlich sprachlos gemacht hat, hat der Stadtrat beschlossen, die Südtiroler Einzugsdienste mit der Eintreibung der Schulden zu beauftragen. Eingetrieben werden alle Schulden ab 200 Euro. „Wir sind das allen Eltern schuldig, die ordnungsgemäß zahlen, aber wir müssen auch Schaden von der Gemeindekasse, sprich von der Allgemeinheit abhalten“, sagte Albieri. <BR /><BR />Zunächst werden nun den säumigen Eltern Zahlungsaufforderungen ins Haus flattern, wenn all dies nichts nützt, werden die Südtiroler Einzugsdienste mit der Eintreibung beauftragt.<BR /><BR />Während Meran nun ab einer Schuldensumme von 200 Euro aktiv wird, wird in Bozen jede Summe eingetrieben, bestätigt die dortige Schulstadträtin Johanna Ramoser. Und die Gemeinde Bozen wie auch die Gemeinde Brixen lassen Schüler im Schuljahr darauf nur mehr zur Schulausspeisung zu, wenn die Schulden des Vorjahres beglichen wurden. „Das funktioniert gut: Die Leute zahlen. Und jene, die nicht zahlen, sind dann wirklich Sozialfälle, die wir dann einzeln anschauen“, sagt Monika Leitner, Schulstadträtin in Brixen.<BR /><BR />Merans Schulstadträtin Albieri will zusätzlich in einer Arbeitsgruppe klären lassen, ob ausständige Zahlungen nicht von Zuwendungen der öffentlichen Hand direkt abgezweigt werden können.