Unverwüstlich: Elmar Streitberger - Chronik

Von Evi Seebacher Er ist ein Original und in Bozen, ja im ganzen Land, bekannt: Elmar Streitberger ist auch mit seinen 74 Jahren noch voller Energie. Die Musik ist seine große Leidenschaft und mit seiner Band &bdquo;Satellites“ sorgt er beim Publikum nach wie vor für Begeisterungsstürme. Legendär sind seine Partys im Streitberger-Keller in der Museumstraße. Doch seit sein Kaffee in ein Geschäft verwandelt wurde, ist es um den gelernten Konditor etwas stiller geworden. Wobei still nicht das passende Wort ist, denn mit seiner Band &bdquo;Satellites“ kann er als Sänger und Frontman noch immer das Publikum begeistern. Apropos Publikum: Seine Fans sind nicht die ganz jungen Partytiger sondern die bereits etwas in die Jahre gekommenen Freunde der Beatles und des Rock’n’Roll. Bei Liedern wie &bdquo;Satisfaction“ da singen und rocken sie alle noch immer begeistert mit. &bdquo;Wenn man heute mit 74 Jahren noch im Stande ist, Leute zu unterhalten, dann ist das ein großes Glück“, sagt Streitberger von sich selber. Und wenn man ihn auf die heutige Jugend anspricht, dann nimmt er sich kein Blatt vor den Mund &bdquo;die Jugend von heute tut mir leid, die haben überhaupt keine Musikkultur, was bei den Liedern, die heute &sbquo;in‘ sind, ja auch kein Wunder ist. Kein Song aus der heutigen Zeit wird in die Geschichte eingehen, wird überdauern, wird ein sogenannter &sbquo;Oldie‘ werden“, ist sich Streitberger sicher. Die Musik mit der er sich identifiziert, ist die Musik der Beatles, der Stones und der Sänger und Gruppen aus jener Zeit. Also Musik, die nicht mehr modern ist. &bdquo;Aber irgendwo ist sie doch noch modern, sonst würden die Leute ja nicht jede Woche in meinen Keller kommen“, meint er lachend und augenzwinkernd. In seinem &bdquo;Streitbergerkeller“ da geht auch heute noch die Post ab, auch wenn das öffentliche Lokal inzwischen in einen Club verwandelt wurde, der nach außen nicht mehr so sichtbar ist. Doch fast jedes Wochenende gibt es dort Live-Musik und Elmar Streitberger erinnert sich gerne an all die Gruppen und Promis, die in seinem Keller bereits aufgetreten sind: &bdquo;Joe Cocker, Brian Adams, Sting und Tina Turner waren schon einmal da und das war einfach fantastisch. Logisch hat meine Band &bdquo;Satellites“ dort ihre Auftritte gehabt und ab und zu spielen wir auch heute noch.“ &bdquo;Streitbergerkeller“ ist seine ganz private Bühne Der legendäre &bdquo;Streitbergerkeller“ hat inzwischen auch schon einige Jahre auf dem Buckel: &bdquo;Seit 48 Jahren gibt es ihn und die Anfänge waren hart aber lustig“, erinnert er sich zurück. &bdquo;Am 25. Mai 1975 haben wir den Keller eröffnet. Am ersten Abend kamen 30 Leute, am zweiten 60 und am dritten Abend war dann die Polizei da. Die Anrainer waren nämlich nicht begeistert von der lauten Musik“. Was heute in Bozen fehle sei ein Ort, wo Live-Musik gemacht werden kann und darf. Freilich ist die Altstadt dafür nicht geeignet, da müsste man schon nach Bozen-Süd ausweichen. Aber irgendein Lokal bräuchte es dringend für all die jungen Bands, die nichts lieber tun würden, als auf einer Bühne zu stehen und die Menschen zu unterhalten. Davon ist Elmar Streitberger überzeugt. Ob er seine Lebensgeschichte in einem Buch veröffentlichen wird ist fraglich, aber wenn man ihn darauf anspricht, dann sagt er &bdquo;reich bin ich mit meiner Musik und auch mit meinem Keller nie geworden, dafür aber glücklich.“ Und wer kann das heute schon von sich behaupten.