Eine halbe Million Euro für Sofortmaßnahmen, eine weitere halbe Million in zusätzliche Sicherungen wird die Landesabteilung Wasserschutzbauten im Burggrafenamt und im Vinschgau investieren."Betroffen waren Gebäude und landwirtschaftliche Kulturen, Schutzbauten und die Infrastruktur, wo wir aber Schutzmaßnahmen getroffen hatten. So wurden größere Schäden verhindert", so Landeshauptmann Luis Durnwalder, der die Arbeit der Einsatzkräfte lobt. Die Männer des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung West waren schon in den Tagen der Unwetter vor Ort, um Schutzmaßnahmen zu treffen und erste Aufräumarbeiten durchzuführen. "Auch diesmal war die Zusammenarbeit mit Feuerwehren, Gemeindeverwaltern, sowie dem Straßen- und Forstdienst des Landes wieder optimal", so Durnwalder.Die Arbeiten zur Behebung der Schäden werden in drei Phasen ablaufen: Den Aufräumarbeiten folgt die Instandsetzung beschädigter Schutzbauten und danach die Planung eventuell nötiger weiterer Schutzmaßnahmen. In der Zwischenzeit hat sich die Wildbachverbauung auch ein genaues Bild von den Unwetterschäden machen können. ÜberblickVon den Unwettern betroffen waren neun Bäche im Burggrafenamt und im Vinschgau. So hat Material aus einem Seitengraben der Plima in Martell nicht nur die Landesstraße verlegt, sondern auch die Plima selbst, die nun von der Wildbachverbauung ausgebaggert wird. Auch der Karl- und der Pfossentalbach in Schnals haben große Mengen Material mitgeführt. "Das Material hat die Zufahrt zum Eishof im Pfossental unpassierbar gemacht und ist bis in den Schnalser Bach gelangt", so Mauro Spagnolo, Direktor des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung. Von dort wurden Sand und Geröll in die Etsch getragen, deren Bett teilweise verlegt worden ist. "Hier werden wir uns im Herbst der Schäden annehmen", so der Amtsdirektor.Beschädigte Ufermauern und nicht weniger als 15.000 Kubikmeter Material haben die Unwetter auch im Zielbach in Partschins hinterlassen. Die Ufermauern werden bereits in der kommenden Woche repariert, danach gehe es an die Instandsetzung jener Becken, die der Mündung in die Etsch vorgelagert sind.Mit am heftigsten gewütet hat der Mutbach in Algund, Meran und Dorf Tirol. Der Bach ist beim Schloss Tirol über die Ufer getreten, hat den Mühlwaal, die Straße zum Schloss, drei Gebäude und einige Obstwiesen beschädigt. Nachdem der Waal mit Hilfe von Feuerwehr und Gemeinde notdürftig repariert worden ist, wird in der kommenden Woche die Straße in Tirol wieder instandgesetzt. "Es gilt aber zu eruieren, wie wir künftig die Wohnsiedlungen in Gratsch schützen können", so Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger, der darauf verweist, dass ein Rückhaltebecken auf Tiroler Gemeindegebiet geplant sei. Ebenfalls am Werk ist die Wildbachverbauung im Bett des Finelebachs in Algund und Tirol, das vom angeschwemmten Material verlegt worden ist.HinterpasseierVon den Unwettern heimgesucht wurde schließlich auch das Hinterpasseier. So haben der Pfelderer- und der Koglbach in Moos in Passeier 15.000 Kubikmeter Material angeschwemmt, an manchen Stellen sind die Bäche über die Ufer getreten und haben nicht nur Schutzbauten beschädigt, sondern auch Wiesen und Straßen. "Auch hier werden wir kommende Woche mit den Instandsetzungsarbeiten beginnen", so Spagnolo.Pollinger zieht eine erste Schadensbilanz finanzieller Natur. "Wir gehen davon aus, dass uns die Sofortmaßnahmen, sprich die Behebung von Schäden und die Wiederherstellung unserer Schutzbauten, noch in diesem Jahr rund 550.000 Euro kosten werden", so Pollinger.Er rechnet zudem damit, dass zusätzliche Schutzmaßnahmen in den von den Unwettern betroffenen Bächen in den kommenden Jahren noch einmal rund eine halbe Million Euro kosten werden.