Im Eingangsbereich der Franziskanerkirche, gleich neben der Lourdeskapelle, hängt ein besonderer Grabstein an der Wand. Er erinnert an Petru Schiopul, auch Peter der Lahme genannt. Geboren 1537 verstarb er am 1. Juli 1594 in Bozen und wurde in der Franziskanerkirche begraben. Peter der Lahme war zwischen 1574 und 1591 Fürst von Moldawien und: Ein Urenkel von Vlad III.; besser bekannt als Graf Dracula. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="785600_image" /></div> <BR /><BR />Überliefert ist, dass Peter der Lahme – die Bezeichnung trug er aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung – in Istanbul aufgewachsen und erzogen wurde. In seinem Heimatland gänzlich unbekannt übernahm er 1574 die Regentschaft von Moldawien. Er blieb mit Unterbrechungen bis 1591 auf dem Thron, wurde schlussendlich abgesetzt und ins Exil geschickt. Während seiner Regentschaft bereiste er Griechenland, den Balkan, die Türkei, Polen und Österreich. Mit Hilfe der Jesuiten versuchte er die katholische und orthodoxe Kirche einander anzunähern. Er baute Beziehungen zur Republik Venedig, England und zum osmanischen Reich auf, reformierte das Verwaltungssystem seines Fürstentums und verhalf der Landwirtschaft zu einem Aufschwung.<BR /><BR />Gemeinsam mit seiner zweiten Frau Irina und dem Sohn floh er 1591 nach Österreich. Kaiser Rudolf II. erlaubte ihm, sich in Bozen niederzulassen. Der damalige Landeshauptmann Ferdinand von Kühbach ließ ihn jedoch streng überwachen, da man Sorge hatte, er könnte ein Spion des osmanischen Sultans sein. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Peter der Lahme auf Schloss Ried am Eingang des Sarntals. <BR /><BR />1592 stirbt seine Frau Irina, 2 Jahre später folgt ihr der Fürst, der schwer an Syphilis erkrankt war, nach. Auch der gemeinsame Sohn Johann Stefan, ausgebildet von den Jesuiten in Innsbruck und 1585 an Tuberkulose verstorben, fand im Grabmal seine letzte Ruhestätte. <BR /><BR />Am Sonntag waren eine Menge rumänischer Fahnen und Menschen in ihren traditionellen Kleidern im Hof des Franziskanerklosters zu sehen. Der Grund: Sie hielten eine Veranstaltung im Gedenken an den Fürsten von Moldawien Petru Schiopul ab. Angeführt wurde die Gruppe vom rumänisch-orthodoxen Pfarrer von Bozen, Lucian Milasan (im Bild unten). Mit dabei war auch der rumänische Honorarkonsul aus Trient, Maurizio Passerotti.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="785603_image" /></div>