Insgesamt müssen sich seit Juni 15 Besatzungsmitglieder des südkoreanischen Schiffs vor dem Bezirksgericht in Kwangju verantworten. Dem 69-jährigen Kapitän Lee Joon Seok wird vorsätzliche Tötung vorgeworfen.Er und andere Crewmitglieder sollen die Passagiere im Stich gelassen haben. Dafür sollte der Kapitän nach Ansicht der Staatsanwaltschaft die Todesstrafe erhalten. Seit 1997 wird die Todesstrafe in Südkorea nicht mehr vollstreckt. Für die anderen Besatzungsmitglieder fordert die Staatsanwaltschaft wegen desselben Vorwurfs lebenslange Haft. Der Kapitän und seine Crew waren unter den ersten, die das Schiff verlassen hatten.Die Sewol war am 16. April mit 476 Menschen an Bord vor der Südwestküste des Landes gesunken. Noch immer gelten neun Menschen als vermisst. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Der Kapitän hatte sich während des Prozesses für sein Verhalten entschuldigt. Er habe nicht ahnen können, dass es zum Tod vieler Menschen führen würde.In einem getrennten Verfahren hatte die Staatsanwaltschaft vor wenigen Tagen 15 Jahre Haft für den Hauptgeschäftsführer der Sewol-Reederei gefordert. Der Reedereigeschäftsführung wird Profitgier vorgeworfen. Die Katastrophe hatte eine Debatte über die Sicherheitsstandards im Land angefacht.apa/dpa