Damit sollen für Inhalte-Anbieter die Möglichkeit festgeschrieben werden, ihre Dienste mit garantierter Qualität zum Kunden zu bringen, wie unter anderem das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“ berichteten.FCC-Chef Tom Wheeler betonte zugleich, die Neuregelung bedeute keine grundsätzliche Abkehr von der Netzneutralität, nach der alle Datenpakete im Netz gleich behandelt werden müssen. Es werde weiterhin keine Diskriminierung einzelner Inhalte geben. Die beschriebenen Vorschläge ähneln auf den ersten Blick den Regelungen zur Netzneutralität in Europa. Die FCC will ihre Pläne am Donnerstag veröffentlichen.Zwei-Klassen-Internet"Spiegel Online" spricht von Plänen für ein Zwei-Klassen-Internet. US-Konzerne könnten zukünftig bestimmte Internetinhalte gegen Aufpreis schneller durch ihre Netze leiten. Damit würde das derzeit geltende Prinzip der Netzneutralität - alle Daten, egal ab von Privaten, von Unternehmen oder von staatlichen Behörden - sind im Netz gleichrangig unterwegs. Es gibt keine Einstufung, welche Daten wichtiger und damit schneller im Netz unterwegs sind. Das könnte sich in Zukunft ändern. Unternehmen könnten mit Geldzahlungen dafür sorgen, dass Inhalte - z.B. Videos - auf schnelleren Leitungen an ihre Kunden geschickt werden. Kleine Firmen benachteiligtVerfechter der Netzneutralität befürchten, dass ohne diese Regel kleinere Firmen benachteiligt würden. Sie könnten sich die Extra-Zahlungen an die Internetanbieter womöglich nicht leisten und müssten dann mit einer schlechteren Übertragungsqualität rechnen. Nach dem Motto: Wer es sich nicht leisten kann, auf die Überholspur zu wechseln, steht im Stau.Allerdings blieb zunächst unklar, wie die neuen Regeln der US-Behörde im Detail aussehen sollen. FCC-Chef Tom Wheeler betonte, es gebe keine grundsätzliche Abkehr von der Netzneutralität. Es werde weiterhin keine Diskriminierung einzelner Inhalte geben. Von einer Kehrtwende wollte der Behördenchef nichts wissen. In den Medienberichten hieß es auch, Internetanbieter sollten keine Inhalte blockieren oder drosseln dürfen. Die FCC will ihre Pläne am Donnerstag veröffentlichen.Allerdings sollen den Berichten zufolge Verträge mit einzelnen Inhalte-Lieferanten wie Videodiensten oder Spieleanbietern erlaubt werden. Sie müssten „kommerziell angemessen“ sein, schrieb das „Wall Street Journal“. Was das bedeutet, wolle die FCC im Einzelfall entscheiden. Kritiker erklärten, dass die Schaffung einer garantierten Qualitätsklasse zwangsläufig andere Angebote benachteilige.„Der Kern eines 'kommerziell angemessenen' Standards ist Diskriminierung“, sagte Michael Weinberg von der Verbraucherschutz-Gruppe Public Knowledge der „New York Times“. Das widerspreche der Netzneutralität.Netzneutralität auch in EU umkämpftDie Entscheidung der US-Behörde könnte eine Signalwirkung für europäische Regelungen haben. Die Netzneutralität ist auch hier umkämpft. Zuletzt sprach sich das EU-Parlament nachdrücklich für eine Gleichbehandlung von Inhalten im Internet aus.Die FCC reagiert mit dem neuen Vorstoß auch auf zwei Gerichtsurteile. Ein Berufungsgericht hatte im Jänner eine Regel der FCC gekippt, die die Netzneutralität sichern sollte. Der US-Telefonanbieter Verizon hatte dagegen geklagt.