Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:<BR /><BR /><b>Was ist USB-C?</b><BR />„Anders als der bekannte, flache USB-A verträgt der USB-C-Stecker mechanisch sehr viel mehr Steckvorgänge und ist mit je vier Plus- und Masseleitungen für Ströme bis 3 oder sogar 5 Ampere ausgelegt“, erklärt Rudolf Opitz vom IT-Fachmagazin „c„t“. USB-C kann also deutlich mehr Strom übertragen. Der Anschluss hat 24 Kontakte und ist beidseitig steckbar – eine ganz praktische Verbesserung gegenüber dem USB-A-Stecker, der nur eine Steckrichtung erlaubt. <BR /><BR /><b>Wie lautet die EU-Vorschrift?</b><BR />Die EU-Richtlinie 2022/2380 schreibt vor, dass viele Geräte ab sofort mit einem USB-C-Anschluss ausgestattet sein müssen. Dazu zählen Smartphones, Tablets, E-Reader, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher, Digitalkameras – sogar Tastaturen und Navigationsgeräte. Für Notebooks gilt noch eine Übergangsfrist bis zum 28. April 2026. Ausgenommen sind leistungsstarke Laptops mit einer Leistungsaufnahme von mehr als 100 Watt, aber auch Geräte, die ausschließlich kabellos geladen werden wie Smartwatches. <BR /><BR /><b>Leichtes Aufladen – oder?</b><BR />Die neue USB-C-Pflicht sorgt für mehr Einheitlichkeit, doch sie garantiert nicht, dass sich jedes Gerät mit jedem Kabel aufladen lässt. „USB-C ist letztlich nur die Steckerform, dahinter aber verbergen sich verschiedene technische Lösungen und Möglichkeiten“, erklärt Timo Brauer vom Technikmagazin „Inside-digital.de“. Wie viel Strom fließt oder über welche anderen Merkmale ein USB-C-Anschluss verfügt, kann also variieren. Daher muss man darauf achten, ob die Leistung von Ladekabel und Endgerät zusammenpassen<BR /><BR /><b>Wie funktioniert die Ladeleistung?</b><BR />„Im Normalfall entscheidet das Endgerät, also etwa das Smartphone, wie viel Strom es aufnimmt“, erklärt Opitz. Allerdings muss das Ladegerät die entsprechende Leistung auch anbieten – und auch das Kabel spielt eine Rolle. Viele Nutzer würden übersehen, dass nicht alle USB-C-Kabel gleich leistungsfähig sind. „Für Daten oder Video etwa müssen alle 24 Kontakte durchverbunden sein“, so Opitz. Ladeleistungen von 100 Watt und mehr setzen außerdem einen sogenannten E-Marker-Chip im Kabel voraus, der das Ladegerät informiert, welche Stromstärken sicher übertragen werden können. All dies ist Opitz zufolge von außen meist nicht erkennbar, da die EU-Richtlinie keine Kennzeichnungspflicht der Kabel und Stecker beinhaltet.<BR /><BR /><b>Welche Standards für schnelles Laden gibt es?</b><BR />Die neue EU-Richtlinie hat das Schnellladeverfahren Power Delivery (PD) festgelegt. Mit dem entsprechenden Kabel können bis zu 240 Watt übertragen werden, das reicht sogar für ein Notebook. Ein anderer, ebenfalls bereits weit verbreiteter Schnellladestandard ist Quick Charge (QC). PD und QC sind zwar miteinander kompatibel, allerdings teilweise mit langsameren Ladegeschwindigkeiten. Werden andere, weniger verbreitete Standards verbaut, fließt unter Umständen gar kein Strom. Kunden müssten also eventuell nachrüsten, wenn sie sich jetzt ein neues Mobilgerät zulegen, zumal Ladegeräte meist nicht mehr zum Lieferumfang von Smartphones und Tablets gehören.<BR /><BR /><b>Woran erkenne ich ein gutes Netzteil und ein gutes Kabel?</b><BR />Das Angebot an Ladegeräten und USB-C-Kabeln ist riesig, entsprechend groß sind auch die Preisspannen. Empfehlenswert ist ein universelles Ladegerät, mit dem verschiedenen Endgeräte geladen werden können. „Die Leistung sollte bei mindestens 40 Watt liegen, besser 65 Watt“, rät Rudolf Opitz. Soll auch ein Notebook geladen werden, sind 100 Watt notwendig. Wichtig sei zudem, dass aktuelle Power-Delivery-Versionen unterstützt werden – idealerweise PD 3.1. Aktuell schaffen diese Ladegeräte bis zu 140 Watt. Aber Achtung: Viele Hersteller würden zwar mit 200, 300 oder sogar 500 Watt werben, doch hätten diese Ladegeräte dann viele USB-Anschlüsse und die Hersteller geben nur die maximale Leistung für alle Ausgänge zusammen an, so Opitz. Das für die USB-Standardisierung zuständige USB Implementers Forum (USB-IF) hat Logos für Verpackungen, Ports und Kabel entwickelt, die auf mögliche Stromstärken und Datenraten hinweisen. Hersteller können die Logos nutzen, wenn ihre Geräte oder Kabel die USB-IF-Zertifizierung erfolgreich durchlaufen haben. Sie müssen dies aber nicht tun. Wie die Logos aussehen, kann man sich auf den USB-IF-Seiten anschauen.<BR /><BR /><b>Was kosten Netzteile und Kabel?</b><BR />Gute Netzgeräte mit 65 Watt kosten ab 20 Euro aufwärts. Opitz rät dazu, nicht unbedingt den allergünstigsten Anbieter zu wählen, sondern lieber etwas mehr auszugeben: „Es lohnt sich, auf geprüfte Markenprodukte von bekannten Anbietern wie Anker, Ugreen, Hama oder Iniu zu setzen.“ USB-C-Kabel kosten je nach Länge (1 bis 2 Meter) meist zwischen 5 und 15 Euro, längere Varianten sind teurer. Wichtig beim Kauf: auf übertragbare Leistung und Datenrate achten. Gute Ladekabel bieten 100 Watt oder mehr, Datenkabel sollten mindestens 10 GBit/s schaffen. „Für hohe Lade- oder Datenleistung gilt: je kürzer das Kabel, desto besser“, sagt Rudolf Opitz. Ideal seien dann Längen von 0,3 bis 1 Meter.