Kardinalsdekan Angelo Sodano rief die Purpurträger und die Kirche in seiner Predigt auf, für die Einheit der katholischen Kirche zusammenzustehen.Sodano dankte Gott „für das leuchtende Pontifikat, das er uns mit dem Leben und Wirken des 265. Nachfolgers Petri gewährt hat, mit dem geliebten und ehrwürdigen Papst Benedikt XVI.“. Dem am 28. Februar zurückgetretenen deutschen Pontifex sprach er im Namen der Kardinäle „nochmals unseren ganzen Dank“ aus.Am Nachmittag ziehen die 115 wahlberechtigten Purpurträger dann in einer feierlichen Prozession in die Sixtinische Kapelle ein, um mit der Wahl eines Nachfolgers für Benedikt XVI. zu beginnen. Angeblich vier FavoritenDer Vatikan rechnet nicht damit, dass aus diesem ersten Urnengang, der als Testwahl gilt, bereits ein neuer Kirchenführer hervorgeht. Am Mittwoch sind bis zu vier Wahlgänge geplant.Italienische Vatikan-Kenner haben unterdessen den Kreis der Favoriten auf vier Kardinäle eingegrenzt. Angeführt wird dieses Quartett weiterhin von dem Mailänder Erzbischof Angelo Scola und dem brasilianischen Erzbischof Odilo Pedro Scherer aus Sao Paolo. Scherer pflegt seit Jahren enge Beziehungen zu Südtirol. Im November 2007 wurde der Erzbischof von Sao Paolo (seit 2001) in das Kollegium der Kardinäle aufgenommen."Der Kardinal hat im Widum von Truden oft Urlaub gemacht, er hat mich später auch in Proveis und Rabland besucht", erzählte der Welsberger Pfarrer Richard Hofer der Tageszeitung "Dolomiten". Chancen als „Outsider“ schreiben Vatikan-Kenner dem New Yorker Erzbischof Timothy Dolan und dem Kanadier Marc Ouellet zu. Der neue Papst muss mit Zweidrittel-Mehrheit – also mindestens 77 Stimmen – gewählt werden.dpa