Unterwasser-Aufnahmen zeigten, wie in rund 1.500 Metern Tiefe das Ventil langsam über das Rohr gestülpt wurde. Mit Hilfe des Ventils soll das Öl kontrolliert an die Oberfläche gebracht werden.Der Ölkonzern BP hofft, so die Ölpest eindämmen zu können. Ob der Versuch Erfolg hat, war noch unklar.Zuvor war es gelungen, die Steigleitung abzuschneiden, um das Ventil überhaupt aufsetzen zu können. Die Schnittfläche war aber nicht sauber. Langfristig soll der Ölstrom durch zwei Ersatzbohrungen gestoppt werden, bis dahin werden aber noch zwei Monate vergehen. Es wird vermutet, dass derzeit täglich 1,8 Millionen bis 3,8 Millionen Liter Öl ins Meer laufen. Insgesamt sollen es seit dem Unglück mit der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April schon 80 Millionen bis 174 Millionen Liter sein.Obama erzürnt US-Präsident Barack Obama ist nach eigenen Worten wütend über die Situation im Golf von Mexiko. Der britische Ölkonzern habe bei dem Unfall nicht schnell genug reagiert, sagte Obama im Sender CNN. BP habe seinen Ärger schon zu spüren bekommen, sagte der US-Präsident. Aber es helfe auch nichts, Menschen anzuschreien. Das löse das Problem nicht. Obama wollte am Freitag zum dritten Mal seit dem 20. April an die Golfküste fahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.US-Regierung schickt Rechnung an BP Die US-Regierung hat BP am Donnerstag eine erste Rechnung für die Hilfe staatlicher Stellen im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko präsentiert. Sie beläuft sich auf 69 Millionen Dollar. Es wird allerdings nicht die letzte Rechnung sein. Obama hat angekündigt, er werde BP für alle Kosten in Zusammenhang mit der Ölpest heranziehen. Der Ölteppich reicht inzwischen bis vor die Küste von Florida.Computerberechnungen zufolge könnten Meeresströmungen das im Golf von Mexiko ausgetretene Öl an die US-Ostküste und sogar über den Atlantik und bis nach Europa treiben. Das Nationale Zentrum für Atmosphärenforschung der USA teilte am Donnerstag mit, das Öl könne über die Strömungen um Florida herum nach Norden bis Cape Hatteras in North Carolina gelangen.Anfang Juli könne das Öl die US-Ostküste erreicht haben. Einschränkend hieß es, dies seien nur Computermodelle und keine konkreten Vorhersagen. Der Forscher Martin Visbeck von der Universität Kiel erklärte, wenn das Öl Europa erreichen sollte, dann sei es wahrscheinlich nicht mehr dick genug, um noch Schaden anrichten zu können.dpa