Die Operation „Sonnenfinsternis“ brachte einen ausgeklügelten mutmaßlichen Betrug ans Licht, mit dem 19 Personen rund 18 Millionen Euro an öffentlichen Beiträgen unrechtmäßig erhalten haben sollen. <h3> 44 Anlagen gemeldet – Von Hubschrauber aus nur neun gezählt </h3>Die Ermittler nahmen die Fotovoltaikanlagen in den Gemeinden Prad am Stilfser Joch und Schlanders ins Visier. Dort waren für die Errichtung von 44 kleinen Solaranlagen Beiträge von der öffentlichen Energiegenossenschaft GSE ausgeschüttet worden.<BR /><BR />Die Ermittler starteten mit dem Hubschrauber der Flugsektion der Finanzpolizei Bozen einen Erkundungsflug – und zählten insgesamt neun anstatt der 44 Anlagen in Prad und Schlanders. <h3> Verdacht: Unrechtmäßig Beiträge für kleine Anlagen kassiert </h3>Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Anlagen dadurch den Leistungshöchstwert, um noch einen öffentlichen Beitrag für kleine Fotovoltaikanlagen zu erhalten, bei weitem überschritten haben sollen. <BR /><BR />Aus den Ermittlungen geht schließlich hervor, dass die neun Fotovoltaikanlagen auf vier einheimische Familien zurückzuführen sein sollen. Weitere Personen hätten demnach als Strohmänner fungiert, um Beiträge für kleine Anlagen zu erhalten. <h3> Familien und Strohmänner im Visier </h3>In Wirklichkeit soll jede „kleine“ Fotovoltaikanlage, die über mutmaßliche Strohmänner von der öffentlichen Hand mitfinanziert wurde, Teil von einer der neun großen Anlagen sein, für die man eigentlich kein Anrecht auf den öffentlichen Beitrag hätte. <BR /><BR />Zum Abschluss der Ermittlungen der Finanzpolizei unter der Leitung der Staatsanwaltschaft am Rechnungshof wurden die 19 Verdächtigen aufgefordert, zu den Vorhaltungen Stellung zu nehmen. Dafür haben sie insgesamt 45 Tage Zeit, sie dürfen folglich Schriftsätze hinterlegen oder angehört werden, ehe sie vom Gericht vorgeladen werden. Gleichzeitig wurden sie dazu aufgefordert, den an der öffentlichen Hand entstandene Schaden in Höhe von rund 18 Millionen Euro zu begleichen. <BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid. </a>