Details über die Vorwürfe, die Isolde Kostner gemacht werden, liegen nicht vor. Auch Kostner war Mitglied der Finanzwache – 2006 hatte sie ihre erfolgreiche Karriere beendet, im Juli 2006 kam ihr Sohn zur Welt. Die Vorwürfe gegen Kostner, so sickerte durch, sind nicht dieselben wie gegen Karbon. Vor allem liegen die Vorfälle auch schon einige Zeit zurück. Eines scheinen aber beide gemeinsam zu haben: Sie vertrauten dem selben Finanzberater, nämlich Roland Kosta aus Wolkenstein. Kostner selbst bestätigte die Vorwürfe, wollte aber nicht ins Detail gehen. Vor zwei Monaten habe sie den Ermittlungsbescheid erhalten. Derzeit wird sie von Silvio Belardi vertreten, Karbon wird von Anwalt Carlo Bertacchi verteidigt. Die zwei Skirennläuferinnen sind nur zwei von 60 Namen von Südtiroler Persönlichkeiten und Unternehmern, die auf einer Liste stehen, die der Finanzwache vorliegen. All diese Personen sollen Geld ins Ausland, vor allem in die Schweiz, gebracht haben, um sie am italienischen Fiskus vorbeizuschwindeln. Ins Ermittlungsregister eingetragen wurden bislang zehn Personen. Der Leitende Staatsanwalt Guido Rispoli ist derzeit im Urlaub, offizielle Stellungnahmen zu dem Fall gibt es daher vorerst keine. Finanzwachegeneral Francesco Attardi erklärte lediglich, dass es sich bei den weiteren Personen, die ins Register der Personen, gegen die ermittelt wird, eingetragen sind, keine weiteren Sportler sind. Das schließt aber nicht aus, dass weitere Sportler auf der Liste stehen könnten. Im Ermittlungsregister gelandet sein sollen Unternehmer und Geschäftsleute. Vorerst versuchen die Finanzbeamten unter der Koordination des Leitenden Staatsanwalts Guido Rispoli, die Geldflüsse nachzuvollziehen und auch Summen zu errechnen. Für die zwei Sportlerinnen der Ski-Nationalmannschaft ist die Situation heikel: Da sie ja Mitglieder der Finanzwache sind, gelten für sie strengere Regeln als für Normalbürger. Jegliches Steuervergehen wird bei ihnen strenger geahndet als bei Normalbürgern. Die Ermittlungen leitet vorerst die Staatsanwaltschaft des Landesgerichts Bozen, die Akten werden dann aber an die Militärstaatsanwaltschaft von Verona weitergeleitet. uli