Die 29-Jährige, die selbst ins Visier der Justiz geraten war und eine Haftstrafe fürchten musste, landete Donnerstagabend überraschend in Wien. Sie wurde am Flughafen von Außenminister Sebastian Kurz empfangen, bestätigte sein Ministerium.Die Muslimin wurde nach eigener Aussage am 1. Dezember in der Tiefgarage eines Hotels in Dubai von einem Mann aus Jemen vergewaltigt und zeigte die Tat wenige Tage später an. Die Behörden begannen daraufhin, gegen die Frau wegen Verdachts auf außerehelichen Sex und Alkoholkonsum zu ermitteln. Beides ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten strafbar. Die Frau saß drei Tage in Haft und musste ihren Pass abgeben.Der Fall galt als erste Bewährungsprobe für den 27 Jahre alten Außenminister, der im Dezember sein Amt angetreten hat. Kurz entsandte ein Krisenteam unter Leitung seines höchsten Beamten nach Dubai, das mit den Behörden vor Ort verhandelte. „In Gesprächen ist erreicht worden, dass die Ausreise der Österreicherin ermöglicht wurde“, teilte das Ministerium mit, ohne Details zu nennen.Die Situation der Wienerin war nach Ansicht von Experten brisant, weil sie Muslimin ist und damit eher mit Härte als mit Milde zu rechnen hatte. Unabhängig von dem Vergewaltigungsvorwurf sei der vorangegangene Bar-Besuch für eine Muslimin kritisch, sagte vor kurzem der Mitbegründer der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ), Amer Albayati.dpa