Nach Einschätzung der Experten gehört das Südtiroler Fundstück aus dem Jahr 1867 zu den seltensten Briefmarken der Welt – durchaus vergleichbar mit der Roten oder Blauen Mauritius. <BR /><BR />Eine 5-Kreuzer-Briefmarke war im Kaiserreich Österreich sehr verbreitet, daher ist ein solches Stück heute für bescheidene Beträge zu haben. Aber es gibt auch die unglaubliche Ausnahme von dieser Regel. Im Jahr 1867 gab es beim Druck des Postwertzeichens eine Panne, die einige wenige 5-Kreuzer-Marken in Karminrot zu extrem seltenen und sehr wertvollen Sammlerstücken macht: Statt der Wertangabe „5 Kreuzer“ erhielten einige Exemplare die Angabe „3 Kreuzer“ – in der Fachsprache ist das ein Fehldruck, denn für die 3-Kreuzer-Variante wurde immer die Farbe Grün verwendet. <BR /><BR />Wie der Bozner Philatelieexperte Thomas Mathà vermutet, dürfte bei den ersten Druckplatten irrtümlich ein Druckstöckel mit der Wertangabe „3 Kr“ eingefügt worden sein ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/suedtiroler-sammler-entdeckt-extrem-seltene-und-aeusserst-wertvolle-briefmarke" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hier lesen Sie Näheres über diese besondere Briefmarke</a>).<h3> Weltweit bisher nur 6 Exemplare</h3>Bisher sind weltweit nur 6 Exemplare dieses historischen Fehldrucks aufgetaucht – und eines davon in Südtirol. Es befindet sich auf einem Brief aus der Korrespondenz zweier Handelshäuser in Wien und Triest, der jahrelang in der Kuriositäten-Kiste eines Sammlers schlummerte. In den Monaten der Pandemie nahm der Südtiroler die Stücke genauer unter die Lupe – und entdeckte die Weltsensation. <BR /><BR />Wie viel würde sie wert sein? Thomas Mathà, dem der Sammler ganz zuerst das teure Stück zeigte, schätzte den Wert auf „200.000, vielleicht 250.000 oder sogar 300.000 Euro“. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="838658_image" /></div> <BR />Die Stunde der Wahrheit schlug am Donnerstag im Wiener Auktionshaus Viennafil, wo die Briefmarke versteigert wurde. Um 17 Uhr startete die Auktion, die Bieter im Saal und über Telefon legten beim Startpreis von 150.000 Euro los. Den Zuschlag erteilte Auktionsleiter Michael Stauder – ein Eppaner – nach wenigen Minuten: 250.000 Euro ist das rare Stück aus der Kaiserzeit wert ( <a href="https://www.stol.it/video/media/hier-kommt-suedtirols-teuerste-briefmarke-unter-den-hammer" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hier sehen Sie das Video der Versteigerung!</a>). <BR /><BR />Wer sich über die Viertelmillion für eine so nebenbei und billig erstandene Briefmarke freut, bleibt nach wie vor ein Geheimnis. Der glückliche Südtiroler Sammler möchte aus verständlichen Gründen anonym bleiben. Die Vermutung, dass der Mann aus dem Raum Überetsch-Unterland stammt stimme nicht, sagt Stauder, der in dieser Angelegenheit höchste Diskretion wahren muss. Auch über den neuen Besitzer der Rarität darf er keine Auskunft geben: „Es ist ein bekannter österreichischer Sammler, der anonym bleiben will.“ <BR /><BR />Dieser Mann lässt sich die Leidenschaft freilich einiges kosten. Denn unterm Strich legt er für das Prachtexemplar seiner Sammlung rund 310.000 Euro aus – die 250.000 Euro Kaufpreis für den Brief und noch einmal 25 Prozent für die Provision.