In einer Aussprache mit den Zeitungsverlagen hat die Italienische Post gestern angekündigt, in den nächsten Wochen mehr als 70 Briefträger einzustellen und somit die Zustellung in Südtirol klar zu verbessern. <BR /><BR />Die Aussprache kam auf Antrag der Verlage zustande, die mit der bisherigen Dienstleistung der Post unzufrieden sind. Trotz eines Abkommens mit dem Land, das die Post für die kapillare Zustellung an sechs Tagen die Woche mit über sieben Millionen Euro jährlich unterstützt, kam es wegen akuten Personalmangels vor allem in den letzten Wochen in vielen Orten zu Ausfällen. Davon betroffen waren in erster Linie Abonnenten von Tageszeitungen und Zeitschriften.<BR /><BR />Daher lud der Generalsekretär der Landesverwaltung, Eros Magnago, Funktionäre der Post und einheimische Zeitungsverlage am Mittwoch zu einem Treffen.<h3> „Zeitungen kommen zu spät oder gar nicht“</h3> Die Vertreter der Südtiroler Verlage – Athesia, ff, Neue Südtiroler Tageszeitung, Usc de Ladins und Südtiroler Wirtschaftszeitung - verwiesen auf die vor allem in den letzten Wochen rapide angestiegene Anzahl von Reklamationen. „Unsere Leserinnen und Leser bekommen die Zeitungen und Zeitschriften entweder überhaupt nicht oder mit großer Verspätung zugestellt“, so der Tenor der Südtiroler Zeitungsmacher.<BR /><BR />Die Funktionäre der Post entgegneten, dass sie erst vor wenigen Tagen in die Lage versetzt worden sind, Abhilfe schaffen zu können. „Eine neue Durchführungsbestimmung erlaubt es der Post jetzt, Mitarbeiter auf Zeit ohne Zweisprachigkeitsnachweis und Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung einzustellen. Nach einem ersten Aufruf auf Staatsebene haben sich über 200 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet – das gab es noch nie“, erklärte Luigi Madeo, der für die Post die Beziehungen zu den Behörden pflegt.<h3> 72 neue Briefträger für Südtirol</h3>Die Post werde nun alles daran setzen, die Aufnahmetests und die Ausbildungsphase zu beschleunigen. Für Südtirol sei die Aufnahme von 72 Briefträgern bereits beschlossen. „Die Frage ist, wie rasch wir die Stellen besetzen können“, so Madeo. Er rechne mit einer Stabilisierung der Lage innerhalb September, spätestens Oktober.<BR /><BR />Die Verlage unterstrichen den Unterschied zwischen Südtirol und anderen Regionen. „Hier lesen viele Menschen Tageszeitungen und Zeitschriften, deshalb muss der Postdienst funktionieren, weil wir ansonsten Verluste erleiden“, sagte Iaco Rigo von der Usc di Ladins. <BR /><BR />Laut jüngsten Erhebungen vertrauen die Menschen den Berichten in den gedruckten Medien mehr als den Inhalten in Sozialen Medien. Es besteht nun Hoffnung, dass der Postdienst besser wird.