3 Tourengeher aus dem Ahrntal wollten am gestrigen Samstag auf die Untere Rötspitze im hinteren Ahrntal aufsteigen, mussten jedoch aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse umkehren, bevor sie den Gipfel erreichten.<BR /><BR />Bei der Abfahrt kam einer der Tourengeher zu Sturz und brach sich den Unterschenkel. Weil es keinen Handyempfang gab, fuhr einer seiner Begleiter ins Tal ab, um die Einsatzkräfte zu alarmieren. Kurz nach 16 Uhr wurde die Bergrettung Ahrntal dann zum Einsatz gerufen. <BR /><BR />Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen war nicht an den Start eines Rettungshubschraubers zu denken – weder von Südtiroler noch von österreichischer Seite. Daher machten sich 3 Bergrettungstrupps zu Fuß über das Windtal auf den Weg zum Verletzten. Die Einsatzzentrale wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Prettau eingerichtet und eine Funkbrücke musste auf der gegenüberliegenden Seite des Wind- und Röttales eingerichtet werden, um mit dem Bergrettern in Kontakt bleiben zu können. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="754547_image" /></div> <BR /><b>Mehrere gescheiterte Rettungsversuche – Verletzter allein am Berg</b><BR /><BR />Unterhalb der Lenkjöchelhütte musste der Rettungstrupp wegen hoher Lawinengefahr, stürmischen Windböen und schlechter Sicht unverrichteter Dinge kehrtmachen. Dabei begegnete den Bergrettern auch der zweite unverletzte Tourengeher, der ebenfalls ins Tal abfuhr. Er war davon ausgegangen, dass der erste Tourengeher keinen Notruf abgesetzt habe und hatte sich deshalb selbst auf den Weg gemacht, um Hilfe zu holen. Der Verletzte war damit allein am Berg.<BR /><BR />Bei Einbruch der Dunkelheit kam dann endlich die Meldung, dass der Notarzthubschrauber Auit Alpin abheben kann. Um 21:40 Uhr wurde der erste Rettungsversuch mit dem Helikopter gestartet, das schlechte Wetter führte abermals zum Abbruch der Rettungsaktion. Bis 1 Uhr wurden so insgesamt 4 Rettungsversuche unternommen, leider ohne Erfolg. <BR /><BR /><b>Schneehöhle rettet Tourengeher </b><b>vor dem Erfrieren</b><BR /><BR />In den frühen Sonntagmorgenstunden konnte der Einsatz wieder aufgenommen werden. In der Nacht waren die Temperaturen auf 16 Grad unter Null gesunken, weshalb die Sorge um den Verletzten groß war. <BR /><BR />Um 06:50 Uhr war es dann endlich so weit: Der Notarzthubschrauber Aiut Alpin nutzte einen Wetterumbruch für einen erneuten Rettungsversuch. Tatsächlich konnten die Einsatzkräfte an Bord den Verletzten auf etwa 2750 Meter Meereshöhe entdecken und mittels Seilwinde bergen. <BR /><BR />Der Tourengeher war zwar unterkühlt, hatte aber die Nacht allein am Berg überlebt. Er wurde ins Krankenhaus Bozen geflogen. „Durch die Schneehöhle, die er gegraben hat, konnte er die eisige Nacht überleben. Das grenzt an ein Wunder “, erklärten die beteiligten Einsatzkräfte.<BR />