Die Hauseigentümerin schildert gegenüber s+, wie sie und ihre Töchter den Vorfall erlebt haben. Außerdem berichtet Vizequästor Luca Passarella, Leiter des Polizeikommissariats Brixen, vom Großeinsatz und was er über die Täter weiß.<BR /><BR />„Meine Töchter sahen gegen 18 Uhr 3 Vermummte mit Kapuzen durch den Garten zum Nachbarn gehen. Also haben wir sofort Alarm geschlagen“, berichtet die Frau, die anonym bleiben möchten. Als sie vor ihr Haus getreten sei, habe sie 3 Pfiffe gehört und die Männer seien bergaufwärts zu einem weiteren Haus gelaufen, wo sie an Türen und Fenstern versucht hätten einzudringen. Auch dort sei das Trio verscheucht worden. <BR /><BR /> <video-jw video-id="KwtUlsBa"></video-jw> <BR /><BR />Die Aufzeichnungen der Überwachungskamera des Haues, in dem zuerst versucht worden war, einzubrechen, zeigen 3 Vermummte, die um 17.56 Uhr ums Haus gehen. Gesichter sind nicht zu erkennen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-57828025_gallery" /><BR /><BR />Polizei, Carabinieri, Ortspolizei ermitteln.<BR /><BR />Über den Vorfall und die laufenden Ermittlungen haben wir uns mit Vizequästor Passarella unterhalten.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="854675_image" /></div> <BR /><BR /><b>Herr Vizequästor Passarella, was ist am Montag geschehen?</b><BR />Vizequästor Luca Passarella: Uns wurde über die Notrufnummer gemeldet, dass 3 vermummte Personen sich an einem Haus in Schnauders zu schaffen machten. Da wir Ordnungskräfte von Brixen seit Monaten eng und intensiv zusammenarbeiten, um die Einbrecher festzunehmen, waren alle sofort alarmiert. Staatspolizei, Carabinieri sowie die Ortspolizei von Brixen fuhren sofort nach Feldthurns und nahmen die Verfolgung auf. Gemeinsam sperrten wir die Straßen und Zufahrten, kontrollierten alle Fahrzeuge und Fußgänger. Die 3 Verdächtigen hatten aber vermutlich ein Fahrzeug nahe des Hauses abgestellt und waren uns knapp entkommen. Doch die Zusammenarbeit zwischen Staatspolizei, Carabinieri und Ortspolizei von Brixen – auch mit der Feuerwehr von Brixen und den Bürgern war vorbildlich und ist sicherlich zukunftsweisend.<BR /><BR /><b>Was meinen Sie damit?</b><BR />Vizequästor Passarella: Wir Ordnungskräfte tauschen seit Monaten intensiv jegliche Ermittlungsergebnisse über die Einbruchserie aus. Am Montag zogen wir alle unsere Kräfte zusammen. Die Einsatzzentralen von Staatspolizei, Carabinieri und Ortspolizei waren per Funk verbunden und stimmten sich genau ab. Gemeinsam koordinierten wir unser Vorgehen. Die Freiwillige Feuerwehr von Brixen unterstützte die Suche der Ordnungskräfte mit der Drohne.<BR /><BR /><b>Was bringt die Suche mit einer Drohne?</b><BR />Vizequästor Passarella: Die Drohne verfügt über eine Wärmebildkamera. Die Feuerwehr kann damit aus der Luft Personen ausmachen, die sich in Gärten, Wäldern oder Büschen verstecken.<BR /><BR /><b>Die Einbrecher sind noch auf freiem Fuß. Was wissen Sie über die Täter?</b><BR />Vizequästor Passarella: Leider kann ich aus ermittlungstechnischen Gründen nicht viel sagen. Klar ist, dass die Täter vor allem nach Dämmerung einbrechen, etwa ab 16 Uhr bis zur Heimkehr der Hausbesitzer. Sie sind flink, durchsuchen alle Räume und fliehen über Gärten und in Wälder. Meist ist der materielle Wert der Beute gering. Der Sachschaden ist meist größer. Hinzu kommen der Schock und die Angst der Opfer.<BR /><BR /><b>Was können die Ordnungskräfte gegen Einbrüche tun?</b><BR />Vizequästor Passarella: Staatspolizei mit Carabinieri und Ortspolizei sind seit Monaten vor allem in den frühen Abend- und Nacht-Stunden in den Wohnsiedlungen präsent. Die Ordnungskräfte sind auch in zivil und in Fahrzeugen unterwegs, die weder der Bevölkerung noch den Tätern als Dienstwagen auffallen. Zudem haben etwa am vergangenen Wochenende intensive Kontrollen stattgefunden.<BR /><BR /><b>Warum konnten Sie bisher nur einen Verdächtigen stellen?</b><BR />Vizequästor Passarella: Es ist schwierig, genau dort zu sein, wo die Einbrecher zuschlagen und sie auf frischer Tat zu ertappen. Auch wenn das natürlich eines unserer Ziele wäre. Die Täter hinterlassen kaum Spuren, arbeiten mit Handschuhen und flüchten extrem schnell. Wir zählen auf die Mithilfe der Bevölkerung.<BR /><BR /><b>Was können die Bürger tun?</b><BR />Vizequästor Passarella: Den Einheimischen fällt sofort auf, wenn in ihrem Dorf ein fremdes, verdächtiges Auto unterwegs ist. Niemand sollte sich davor scheuen, verdächtige Beobachtungen sofort den Ordnungskräften zu melden. Auch ein noch so kleiner Hinweis kann zum Ergreifen der Täter führen. Zudem bitte ich alle Opfer nach Alarmierung der Ordnungskräfte in den Ämtern der Ordnungskräfte Anzeige zu erstatten. Leider tun das nicht alle.<BR /><BR /><b>Reicht eine telefonische Meldung nicht aus?</b><BR />Vizequästor Passarella: Sobald Bürger einen Einbruch melden, nehmen die Ordnungskräfte am Tatort den Vorfall auf. Danach sollten die Opfer jedoch ins Polizeikommissariat, zur Carabinieri-Station oder zur Ortspolizei kommen, um Anzeige zu erstatten. Durch die Angaben der Bürger erhalten wir viele kleine Details, die für uns ein Gesamtbild ergeben, das zur Aufklärung beträgt. <BR /><BR /><b>Wie können sich die Südtiroler schützen?</b><BR />Vizequästor Passarella: Leider sehen wir immer wieder, dass Haus- oder Wohnungsbesitzer beim Verlassen des Gebäudes Fenster oder Türen offen oder unverriegelt lassen. Sie glauben, nur einen Sprung zum Nachbarn zu gehen und wiegen sich in Sicherheit. Doch gerade bei solchen Gelegenheiten schlagen Einbrecher zu. Auch Alarmanlagen sind sehr nützlich, wie sich bei den Einbrüchen in Brixner Schulen und im Seniorenclub Milland gezeigt hat.<BR /><BR /><b>Und zwar?</b><BR />Vizequästor Passarella: Während im Seniorenclub die Alarmanlage die Einbrecher vertrieb, konnten die Übeltäter die Handballhalle ungestört durchwühlen. Beim Einbruch in 2 benachbarte Brixner Schulen war es ähnlich. Dort meldete eine Alarmanlage den Ordnungskräften den Einbruch, während die Täter in der Nachbarschule unbeobachtet Laptops entwenden konnten.<BR /><BR /><b>Eine Alarmanlage meldet einen Einbruch direkt bei den Ordnungskräften?</b><BR />Vizequästor Passarella: Es gibt für öffentliche Gebäude und Privathaushalte das kostenlose Angebot, dass eine Alarmanlage mit der Einsatzzentrale der Ordnungskräfte verbunden wird. Sobald dann jemand das Gebäude betritt, werden die Ordnungskräften gerufen. <BR /><BR /><b>Wird die Einbruchserie wieder abreißen?</b><BR />Vizequästor Passarella: Wenn ich das wüsste, wäre ich ein Hellseher. Doch ich garantiere, dass wir Ordnungskräften alles in unsere Macht Stehende tun, um die Verbrechen aufzuklären und die Bevölkerung zu schützen.<BR />