Wanderer, die nach einer Tour auf eine Mahlzeit oder ein Plätzchen zur Rast hoffen, sind enttäuscht. Nur der Notraum steht bereit.<BR /><BR />Und der normalerweise frei zugängliche museale Bereich in der Schutzhütte am Schneeberg ist wegen des fehlenden Pächters aktuell nur im Rahmen gebuchter Führungen geöffnet. <BR /><BR />In den vergangenen Jahren führte Alexander Gasser aus St. Leonhard die landeseigene Hütte gemeinsam mit seiner Familie. Aus formellen Gründen hat er seine Bewerbung für die diesjährige Saison zurückgezogen. „Meine Frau und ich haben bereits eine neue Herausforderung, wären aber bereit, den neuen Pächter beim Einstieg zu unterstützen“, betont der Koch. „Denn alles, was im Tal als normal angesehen wird, ist es am Berg nicht.“ Und es brauche auch handwerkliches Geschick, weil man selbst anpacken müsse, wenn etwas kaputtgehe. Zudem müsse man zum Beispiel das E-Werk betreuen und am Laufen halten.<BR /><BR />Und die logistische Planung am Berg müsse gut durchdacht sein, da alles mit einem Hubschrauber zur Hütte geflogen werden müsse. „Wenn man zu wenig einkauft, kann man nicht einfach schnell ins Dorf fahren, um etwas zu besorgen – dann ist das Produkt schlicht nicht verfügbar“, erklärt Gasser. „Die Zeit am Schneeberg war schön. Reich wird man als Hüttenwirt aber nicht. Ich habe im Winter immer als Koch gearbeitet, denn allein mit der Bewirtschaftung der Hütte lässt sich eine Familie über das ganze Jahr nicht versorgen.“<BR /><BR />Seine beiden Töchter seien in den vergangenen Jahren jeden Sommer mit auf der Hütte gewesen. „Sie konnten den Sommer nicht mit Besuchen im Lido oder anderen Aktivitäten verbringen – so wie andere Kinder. Das hat mir schon leidgetan“, betont er. <h3>Kein Streit mit dem Land</h3>Eines erwähnt Gasser immer wieder: Zwischen ihm und dem Betrieb Landesmuseen gebe es keinen Streit. Das bestätigt auch Angelika Fleckinger, Direktorin des Landesbetriebs: „Wir haben versucht, mit Gasser einen Vertrag abzuschließen, denn es wäre unser Wunsch gewesen, dass er die Hütte auch heuer führt. Die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren war auch sehr gut. Allerdings gab es Entwicklungen, die einen Vertragsabschluss unmöglich machten. Daraufhin hat Gasser seine Bewerbung aktiv zurückgezogen. Mehr darf ich dazu nicht sagen.“<BR /><BR />Gleich anschließend wurde die Pacht neu ausgeschrieben. Interessensbekundungen können noch bis zum 11. Juli eingereicht werden. Fleckinger versichert, dass der Betrieb sein Bestes geben werde, um eine rasche Wiedereröffnung zu ermöglichen – sofern Bewerbungen eingehen. Die Schutzhausfunktion werde jedoch auch ohne Pächter gewährleistet: „Der Raum, in dem man bei Bergnot übernachten kann und in dem es eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken gibt, ist zugänglich“, sagt die Direktorin. Sollte kein Pächter gefunden werden, werde man 2025 mit diesem Notprogramm überbrücken und versuchen, die Schutzhütte im nächsten Jahr wieder regulär zu öffnen. <BR /><BR />Der Mooser Bürgermeister Stefan Ilmer hofft auf einen Pächter: „Die derzeitige Situation ist ein Schaden für das gesamte Tal, weil die Schutzhütte am Schneeberg bei Einheimischen und Urlaubsgästen sehr beliebt ist.“ Der bisherige Pächter habe die Hütte gut geführt. „Von Beanstandungen weiß ich jedenfalls nichts“, sagt Ilmer.<BR /><BR />In dieselbe Kerbe schlägt Petra Widmann, die Vorsitzende der Ortsgruppe Hinterpasseier im Tourismusverein Passeiertal: „Die Schutzhütte am Schneeberg ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel unserer Urlaubsgäste. Es ist deshalb schade, dass sie geschlossen ist.“ <BR /><BR /> <a href="https://earth.google.com/web/search/Schutzh%c3%bctte+Schneeberg,+Moos+in+Passeier,+Autonome+Provinz+Bozen+-+S%c3%bcdtirol/@46.88529148,11.20096314,2481.62302276a,9581.1315478d,35y,-17.73733659h,60.06965094t,0r/data=CiwiJgokCWgu7HpFeEdAEXXoqYZ8ZkdAGVH62ZENfyZAIbDAhnPrLSZAQgIIATIpCicKJQohMW9YdEhVMlpRUVNjclRPQVhuZUttSUpXREs1TDc4cnJCIAE6AwoBMEICCABKCAiXpt7BBRAB" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier auf Google Earth können Sie sich die Lage der Schneeberghütte im Detail ansehen.</a>