Nach Veröffentlichung der Missbrauchsstudie durch die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl am 20. Jänner hat die Diözese Bozen-Brixen unter anderem eine Fachgruppe eingesetzt. Ihre Aufgabe war es laut Aussendung, die Situation der 14 im Gutachten genannten, noch lebenden Priester zu bewerten und Maßnahmen zu empfehlen.<BR /><BR /> Die Fachgruppe besteht aus sechs Mitgliedern, darunter eine Rechtsanwältin, eine Psychotherapeutin und ein Psychiater. Die Empfehlungen beruhen auf kirchenrechtlichen, zivilrechtlichen und medizinischen Rahmenbedingungen sowie pastoralen Erwägungen. Mögliche Maßnahmen reichen vom Verbot öffentlicher Gottesdienste über psychologische Begleitung bis zu Einschränkungen im seelsorglichen Einsatz, insbesondere im Kontakt mit Minderjährigen. Auch Monitoring gehört dazu.<BR /><BR />Für Don Giorgio Carli wurden folgende Maßnahmen festgelegt: psychologische Begleitung, seelsorgliche Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen nur in Anwesenheit weiterer Erwachsener sowie kontinuierliches Monitoring. Bereits im Juni hatte Generalvikar Eugen Runggaldier mit dem Pfarreienrat des Oberen Pustertals über die mögliche Versetzung von Don Giorgio Carli gesprochen. Bischof Ivo Muser betont, dass er die Verantwortung für den weiteren Einsatz von Don Giorgio Carli übernimmt – auf Grundlage der Empfehlungen der Fachgruppe und der bestehenden Rahmenbedingungen. Im Rahmen der Fachtagung „Mut zur Umsetzung“ am 7. November werden unter anderem die Maßnahmen und ihre Umsetzung in Bezug auf beschuldigte Priester vorgestellt.