Unermüdlich kämpfen Techniker gegen die atomare Katastrophe in Japan, doch die Strahlen-Lecks in Fukushima sind noch immer außer Kontrolle. Vorerst keine Ausweitung der Evakuierungszone Die Regierung plant jedoch vorerst keine Ausweitung der Evakuierungszone um das havarierte Atomkraftwerk. Es gebe im Moment keine sofortigen Pläne für einen solchen Schritt, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Donnerstag. Er reagierte damit auf Empfehlungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Man werde aber ausgehend von IAEA-Daten den Boden um das AKW intensiver auf Strahlen untersuchen.Regen zwang den Betreiber Tepco dazu, das Besprühen verstrahlter Trümmer mit Kunstharz zur Eindämmung von Radioaktivität auszusetzen. Derweil steigt die Radioaktivität: Im Meerwasser nahe des AKW seien Jod-Partikel mit einer 4385-fach höheren Konzentration als erlaubt gemessen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.Kaiser spendet Trost Kaiser Akihito traf erstmals mit Überlebenden des Erdbebens und Tsunamis zusammen. Gemeinsam mit seiner Gemahlin Michiko nahm sich der Monarch eine Stunde Zeit, um etwa 290 Flüchtlingen in Tokio Trost zu spenden, wie japanische Medien am Donnerstag meldeten.Die Zahl der nach dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März offiziell für tot erklärten Opfer stieg auf 11 362. Weitere 16 290 Menschen werden noch vermisst. Wegen der hohen Strahlenwerte im 40 Kilometer von Fukushima entfernten Ort Iitate hatte die IAEA geraten, die 7000-Einwohner-Stadt zu räumen. „Eine erste Beurteilung deutet darauf hin, dass eine der IAEA-Kriterien für die Evakuierung überschritten wurde“, hatte IAEA-Experte Denis Flory in Wien gesagt. Greenpeace hatte nach eigenen Messungen dringend eine Ausweitung der Evakuierungszone rund um Fukushima von 20 auf 40 Kilometer verlangt.Verschiedene Notmaßnahmen sind geplant Die japanische Regierung erwägt verschiedene Notmaßnahmen, um die Radioaktivität einzudämmen. Dazu gehört auch die Idee, die Reaktoren mit Spezialgewebe abzudecken oder verseuchtes Wasser aus dem Kraftwerk in ein Tankschiff zu pumpen.Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wird am Donnerstag als erster ausländischer Staatschef seit der Katastrophe in Japan erwartet. Zuvor traf bereits die Chefin des französischen Atomkonzerns Areva, Anne Lauvergeon, mit fünf Experten in Japan ein, um in der Atomkrise zu helfen. Sie sind auf die Behandlung radioaktiven Abwassers spezialisiert.dpa