<BR /><BR /><BR />Die Straßenpolizei, die die Ermittlungen zum folgenschweren Unfall von Sonntagfrüh auf der Südspur der Brennerautobahn nördlich der Ausfahrt Bozen-Süd durchgeführt hatte, hat ihren Ermittlungsbericht am Dienstag der Staatsanwaltschaft übermittelt. <BR /><BR />Dies teilte Bozens Leitender Staatsanwalt Axel Bisgnano gestern in einer offiziellen Aussendung mit. Wie berichtet, werden die umfangreichen Beweismittel – unter anderem die Aufnahmen von zahlreichen Überwachungskameras entlang der Autobahn und in der Umgebung der A22-Mautstelle Bozen-Süd – nun noch einmal genauer unter die Lupe genommen.<h3> Nicht geklärt: Wie gelangte Tappeiner auf Südspur? </h3>Noch nicht restlos geklärt ist nämlich nach wie vor, wie Tappeiner auf die Südspur der Autobahn gelangte. So gilt es zu klären, wo genau er auf die A22 eingefahren war und ob er erst dort gewendet und in der Folge als Geisterfahrer Richtung Norden fuhr oder ob er bereits als Geisterfahrer über die Ausfahrt der Südspur bei Bozen-Süd auf die Autobahn gelangt war. <BR /><BR />Zum genauen Unfallhergang, der Gegenstand der Ermittlungen ist, hüllt sich die Staatsanwaltschaft derzeit noch in Schweigen. Wie berichtet, war Tappeiner mit seinem Pkw am Montag gegen 5.15 Uhr rund 100 Meter nördlich der Autobahn-Ausfahrt Bozen-Süd frontal mit einem Minivan zusammengeprallt, an dessen Bord sich eine fünfköpfige Familie aus Vahrn befand. <BR /><BR />Tappeiner erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die Insassen des zweiten Wagens, unter diesen drei Kinder im Alter von acht, elf und 14 Jahren, wurden teils schwer verletzt. <BR /><BR />Die beiden jüngeren Kinder besuchen die Grundschule Vahrn. Ihre ältere Schwester hat erst vor wenigen Tagen das erste Schuljahr an einer Brixner Oberschule abgeschlossen. <h3> Kinder und Vater auf Normalstation, Mutter weiterhin intensiv behandelt </h3>Alle drei Kinder sind am Dienstag von der Intensivstation des Krankenhauses Bozen auf die Normalstation verlegt worden. Der Vater ist nach wie vor im Trienter Spital untergebracht. Auch er konnte mittlerweile auf die Normalstation verlegt werden. <BR /><BR />Nach wie vor im Brixner Spital intensiv behandelt wird laut Sanitätsbetrieb hingegen die Frau und Dreifachmutter.<h3> Straftat erloschen, Ermittlungen aber nicht eingestellt </h3>Eine Obduktion am Leichnam von Tobias Tappeiner war laut Staatsanwaltschaft „nicht erforderlich, da die Todesursache eindeutig ist“, heißt es in der gestrigen Mitteilung. Darüber hinaus gelte die Straftat der mehrfachen fahrlässigen Körperverletzung im Straßenverkehr laut Staatsanwaltschaft als erloschen, „da der Täter verstorben ist“. <BR /><BR />Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Ermittlungen eingestellt werden. So hat die Staatsanwaltschaft sofort die Entnahme von Körperflüssigkeiten an Tappeiners Leiche angeordnet, um gegebenenfalls eine toxikologische Untersuchung durchführen zu können.<h3> Rückschlüsse auf genaue Menge etwaiger Substanzen im Körper möglich </h3>Dadurch ist davon auszugehen, dass die Tests zuverlässige Ergebnisse liefern werden: Zwar werden laut einem Pathologen körperfremde Substanzen in Blut und anderen Körperflüssigkeiten auch nach dem Tod innerhalb von etwa 48 Stunden abgebaut. <BR /><BR /><BR />„Werden die entsprechenden Proben aber innerhalb von zwei Tagen nach dem Ableben entnommen und sofort eingefroren, können körperfremde Substanzen auch bei einer Untersuchung zu einem späteren Zeitpunkt nachgewiesen werden“, erklärt der Pathologe. Zudem sind dadurch Rückschlüsse auf die genaue Menge der Substanz, die sich zum Zeitpunkt des Todes im Blutkreislauf befand, möglich.