In Glurns gibt es nicht nur viel an „grauer“, sondern auch viel von sogenannter „goldener Energie“. Was das ist, wurde bei einer Veranstaltung diskutiert, bei der es um Klimaziele und Denkmalschutz-Bürokratie ging.<BR /><BR /> Die SVP Glurns hatte zur Podiumsdiskussion geladen, Stefan Winkler begrüßte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Dachgeschoss des Rathauses. „Klimaziele und Denkmalschutz – ein Widerspruch?“ lautete das Thema, als Referenten waren die Glurnser Architekten Jürgen Wallnöfer und Andreas Sagmeister sowie Landesrat Peter Brunner und Florian Trojer, Direktor des Heimatpflegeverbandes, geladen.<BR /><BR />Die Idee war, die Denkmalschutzauflagen des Städtchens Glurns mit den Bemühungen für mehr Klimaschutz mittels z. B. Dämmungen in Verbindung zu bringen. Zudem wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Kritik geäußert an Auflagen und Arbeitsweise des Denkmalamtes, auch das sollte diskutiert werden.<h3>Vor- und Nachteile gegenübergestellt</h3>Die Diskussion am Podium verlief sehr ausgewogen, es wurden Vor- und Nachteile von Denkmalschutz und Klimaschutz gegenübergestellt. Alle zeigten sich grundsätzlich überzeugt vom Sinn des Denkmalschutzes, wenngleich erklärt wurde, dass das Amt an sich – auch und vor allem wegen Personalmangels – durchaus schneller arbeiten könnte. <BR /><BR />Was den Energieeinsatz alter Gebäude betrifft – diese können nicht ohne weiteres gedämmt oder energetisch saniert werden – sei dieser eigentlich gar nicht so schlecht. Es stecke viel an sogenannt „grauer Energie“ in den Häusern, das sei die schon verbaute Energie. Altstädte wie jene in Glurns seien grundsätzlich richtig gebaut worden, z. B. mit lokalen Rohstoffen. <h3> Abreißen oder sanieren? Und was ist mit der „grauen Energie“?</h3>Zudem stelle sich die Frage, ob es sich rentiere, die rund 6000 denkmalgeschützten Gebäude im Land aufwändig energetisch zu sanieren, wie festgestellt wurde. Neue Gebäude würden heute top klimagerecht gebaut, es würde jedoch viel Energie dafür hineinfließen. Es dauere dann Jahrzehnte, bis sich diese Energiebilanz wieder über Emissionsersparnisse bei Heizung und Co. ausgleiche. <BR /><BR />In diesem Sinne seien Sanierungen zu fördern, denn diesen gehöre die Zukunft. Was Schutzauflagen betrifft, seien diese nötig, damit es nicht zu einer Art Bau-Wildwuchs in Glurns komme. Daher würden Bauherren oftmals mit Auflagen konfrontiert, diese sorgten aber auch für viel Ärger, wie unter anderem Bürgermeister Erich Wallnöfer sagte. <h3>Wie viel sind Geschichte und gelebte Kultur wert?</h3>Von Seiten des Podiums war auf der anderen Seite zu hören, dass man stolz sein könne auf das Städtchen und dass es ein großer Mehrwert für ein Haus sei, wenn es denkmalgerecht saniert wurde – man spreche von „goldener Energie“, welche ein solches Haus in Form von Kultur und Geschichte beinhalte. <BR /><BR />Mit letzterer konnten einige Zuhörer nicht unbedingt viel anfangen. Sie kritisierten die Denkmalamt-Bürokratie und forderten, Bauherren von Beginn an einzubeziehen bzw. mehr Förderungen wegen der Auflagen. Ex-Bürgermeister Alois Riedl erinnerte an frühere Zeiten und sagte, dass es das Denkmalamt auch nicht immer einfach habe in der Abwägung Bürgernähe-Denkmalschutz. Man müsse allerdings auch sagen, dass es im Städtchen leider nicht immer nur gute Erfahrungen damit gegeben habe. Trotzdem sei die Sanierung von Glurns insgesamt ein „Paradebeispiel“, sagte Nachfolger Wallnöfer.