17 Grad gestern Nachmittag in Meran. Laut Florian Schmalzl („Florians Wetterseite“) war die erste Februarhälfte die wärmste in Südtirol seit Messbeginn. Auf den Bergen könnte es gegen Ende der Woche „aber wieder winterlicher werden mit einem Genuatief“, prognostizierte er gestern auf seiner Wetterseite.<BR /><BR /> „In Algund und Gratsch blüht schon die Magnolie und die Kamelie. Das ist schon abnormal“, schickt der Rablander Bauer Hans Bonani voraus. Auch die Nachttemperaturen seien vergleichsweise „entschieden zu hoch. Minus 3 oder 4 Grad in der Nacht ist eindeutig zu wenig für Mitte Februar. Normalerweise verzeichnen wir zu dieser Zeit minus 8, 10 und auch minus 12 Grad je nach Gebiet“, sagt Bonani. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="996718_image" /></div> <BR /><BR />Die größte Gefahr laufen derzeit die Marillenbäume. „Die stehen kurz vor dem Aufplatzen. Ein markanter Temperatursturz, der durchaus möglich ist, da wir uns erst mitten im Februar befinden, kann schwere Schäden an den Blütenknospen und an den Saftleitbahnen bzw. Früchtezweigen führen“, erklärt der erfahrene Obstbauer. Bei einem Polarluft-Einbruch könne die Blütenknospe so geschädigt werden, dass die sie gar keine Früchte mehr hervorbringen könne.<BR /><BR />„Die Vegetation ist insgesamt schon vor dem Start – vor allem in exponierten Südlagen besteht für die Landwirtschaft wegen diesem milden Winter und den frühlingshaften Temperaturen eine große Gefahr. Die Situation ist sehr beängstigend. Ich war am Samstag beim Bauernprotest in Bozen dabei und reihum sagten mir die Bauern, dass auch sie vor einem Polarluft-Einbruch zittern. Das kann nicht gut gehen, so der Tenor“, sagt Hans Bonani.<BR /><BR />Kirsche, Zwetschge, Pfirsiche sowie Birnbäume seien in den Vegetationsphase auch „relativ weit voraus. Insofern hätte ein markanter Temperatursturz für alle Sorten Schäden zur Folge – sei es quantitativ als auch qualitativ“, fügt Hans Bonani hinzu.<h3> Eine alte Bauernregel</h3> Und dann erinnert er an eine alte Bauernregel. „Ein Schaltjahr ist nie ein gutes Jahr für die Bauern. Das sagten schon die Alten und wahrscheinlich, weil es begründet war in der jahrhundertelangen Beobachtung“, sagt der Rablander Bauer. Er habe große Angst, dass die Bauern heuer leider noch ein „blaues Wunder“ erleben könnten. Er habe die Frostkerzen für die Marillenbäume schon bereitgestellt.<BR /><BR /> „Letztes Jahr gelang es uns, sie in den 2 extremen Frostnächten zu retten, aber wenn die extremen Frostnächte mehrere sind, dann bräuchte es Hunderte Frostkerzen, was wiederum auch ins Geld geht. Wir hoffen alle, dass es nicht so schlimm kommt. Denn unsere Werkstatt befindet sich im Freien und der Klimawandel forciert das schnellere Ende des Winters, was leider für uns Bauern seine Tücken hat“, meint Hans Bonani abschließend.