Was die Gemeinde dagegen tun will, sagt Mobilitätsstadtrat Stefano Fattor.<BR /><BR />Bozen bezeichnet sich selbst seit längerem als „fahrradfreundliche Stadt“ und wurde heuer sogar vom Italienischen Umwelt- und Fahrradverband zur Radstadt 2022 gekürt. Das Radwegenetz kann sich auch sehen lassen, denn es umfasst fast 70 Kilometer. Außerdem können an 11 Bike-Sharing-Stationen günstig Drahtesel ausgeliehen werden. <BR /><BR />Doch an einem Punkt hapert es schon seit Jahren: An Fahrradparkplätzen. „Es genügt, die Laubengasse entlangzugehen. Überall werden die Fahrräder abgestellt. Leider auch vor den Schaufenstern der Geschäfte“, bedauert auch Maximin Liebl, Präsident von „BZHeartbeat“. Seit Jahren setzt sich die Genossenschaft für Anliegen der Gewerbetreibenden im Stadtzentrum ein: „Die mangelnde Sauberkeit ist nur eines der vielen Themen, die wir seit Jahren ansprechen, doch wir werden zu wenig oft von der Gemeinde und vom Verkehrsamt gehört“, sagt Liebl (siehe eigenen Bericht). <BR /><BR />Das Problem sei aber nicht nur die geringe Anzahl an Abstellflächen, „sondern auch, dass viele verlassene Fahrräder, die offensichtlich schon länger herumstehen, unnötig Platz verbrauchen“, kritisiert Gemeinderatsvizepräsident Stephan Konder (SVP). Die sogenannten Radleichen würden zwar regelmäßig im Auftrag der Gemeinde entfernt, „eine derartige Aktion hat aber offensichtlich schon lange nicht mehr stattgefunden“, wundert sich Konder. Die Folgen sind ein unordentliches Erscheinungsbild und unnötiger Platzverbrauch bei den Fahrradständern, die so nicht entsprechend genutzt werden können.<BR /><BR />Dem zuständigen Mobilitätsstadtrat Stefano Fattor ist das Problem bekannt: „Wir wissen, dass es zu wenig Stellplätze gibt. Es sind aber bereits mehrere Projekte in der Entwicklungsphase, die zu einer Verbesserung der Situation beitragen sollen“. <BR /><BR />So laufen derzeit Gespräche mit dem italienischen Schienennetzbetreiber RFI. Am Bahnhofsgelände zwischen der Unterführung zum Parkhaus Bozen-Mitte und dem Bahnsteig 1 ist eine Fahrradgarage mit rund 400 Plätzen geplant. Auch in der Leonardo-da-Vinci-Straße sollten neue Fahrradständer installiert werden. „Dieses Projekt muss aber aufgrund der beginnenden Umbauarbeiten an der Mittelschule Aufschnaiter für mindestens 2 bis 3 Jahre auf Eis gelegt werden“, erklärt Fattor. <BR /><BR />Neben den genannten Vorhaben wurde auch von der Signa-Gruppe, die derzeit das Einkaufszentrum WaltherPark baut, der Landes- und Gemeindeverwaltung ein Projekt vorgestellt. Es sah vor, unterhalb des Bahnhofparks eine Tiefgarage für Fahrräder zu bauen: Rund 3000 Räder hätten dort Platz gefunden. Der Bozner Stadtrat zeigte sich von der Idee aber wenig begeistert: „Es müssten für den Bau mindestens 8 Bäume gefällt werden. Außerdem würde das Parken in der riesigen Tiefgarage für den Radfahrer mehr Zeit kosten als bisher“, argumentiert der Mobilitätsstadtrat. <BR />