Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die das Netzwerk „Südstern“ unter seinen Mitgliedern gemacht hat. Vorgestellt wurde sie am Freitag in Bozen.Befragt wurden 300 Südtiroler, die zu 95 Prozent ein Studium absolviert haben (30 Prozent Wirtschafts- und 13 Prozent Ingenieurwissenschaften), über die Gründe ihres Aufenthalts im Ausland, die Bedeutung der Heimat, eine Rückkehr nach Südtirol und über möglichen Perspektiven für Südtirol.80 Prozent der Befragten leben aus beruflichen Gründen im Ausland. 90 Prozent schätzen an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort Berufs- und Karrierechancen.Private Gründe waren nur für ca. ein Drittel der Befragten ausschlaggebend, Südtirol den Rücken zu kehren.Ein Jobangebot und Karrierechancen sind deshalb für fast die Hälfte der Befragten grundlegende Voraussetzungen für eine Rückkehr. Weitaus weniger häufig genannt wurde „ein entsprechendes Gehalt“.Berufs- und Karrieregründe sind also ein wichtiges Motiv für die Wahl des Wohnortes fernab der Heimat. Familie, Offenheit und Internationalität sowie die Vorteile der Großstadt spielen ebenfalls eine Rolle, aber in geringerem Ausmaß.Als Voraussetzungen für eine Rückkehr werden in der Umfrage neben den Karrieremöglichkeiten auch „ein leistbarer Wohnbau, Steigerung der Qualität und Bandbreite der Forschung, mehr Toleranz und eine Veränderung der politischen Situation“ genannt. Südtirol sei „engstirnig, klein, begrenzt“, kritisieren viele der Auslands-Südtiroler.Punkten kann die Heimat bei den Befragten wegen der Schönheit der Natur, der Lebensqualität und der zentralen Lage in Europa, nicht aber bei Innovation und Offenheit. Viele Befragte wünschen sich hier eine Umkehr, denn Südtirol wird als „provinziell, engstirnig und konservativ“ empfunden.Dabei ist die Heimat-Verbundenheit sehr groß. Rund 90 Prozent der Befragten gaben an, einen sehr starken oder starken Südtirol-Bezug zu haben.64 Prozent würden bei einem entsprechenden Jobangebot bestimmt oder eher nach Südtirol heimkehren. Selbst bei einem Jobangebot zu gleichen Konditionen würden nur acht Prozent der Befragten nicht nach Südtirol zurückgehen.In welche Bereiche soll Südtirol investieren?Auf die Frage, in welchen Sektoren Südtirol Zukunftspotential hat, nannte mehr als die Hälfte die Bereiche „Erneuerbare Energien“, „Tourismus und alpine Technologien“, aber auch Lebensmittel sowie Wellness und Minderheitenforschung. Darüber hinaus werden die Sektoren Biotechnologie, Automatisierungstechnik, Entsorgungstechnologie, Individualtourismus, Handwerk oder interkulturelle Zusammenarbeit als vielversprechende Bereiche angesehen.stol