Seit vielen Jahren werden die Grenzpendlertagungen abgehalten, am Wochenende fand eine solche – nach einer Coronapause – wieder statt. Im Schludernser Kulturhaus ging es darum, die Grenzpendlerinnen und -pendler auf den neuesten Stand der (rechtlichen) Dinge zu bringen.<BR /><BR />Immer wieder waren die hunderten von Pendler in der Vergangenheit aufgefordert worden, sich zu informieren: Krankenversicherung, Rente, Steuerberechnung ect. sind Themen, bei denen sich nicht jeder auskennt.<BR /><BR />Mehrere Referentinnen berichteten daher über Kindergeld und Vaterschaftsentschädigung (Gerlinde Warger Pegoraro von Diala Treuhand AG und Karin Sanin vom KVW-ACLI) sowie über das Schweizer Rentensystem (Anke Gähme von der UNIA). Sie waren zuvor von Luise Pörnbacher, der Vorsitzenden der „Südtiroler in der Welt“ und Josef Bernhart (KVW Vinschgau) begrüßt worden. Auch Erich Achmüller begrüßte als Moderator die vielen Teilnehmer im Saal.<BR /><BR />Es wurden nicht nur fachspezifische Aspekte besprochen, sondern auch Grundsätzliches. So wies Josef Bernhart daraufhin, dass die hiesigen Unternehmen und Verbände wie der KVW händeringend nach Personal suchen. Er wies auch auf die Lage im Pflegebereich hin und sagte, dass hier die Politik gefordert sei, beim Gehalt nachzubessern. Bekanntermaßen wird in der Schweiz besser bezahlt, viele Arbeitnehmer arbeiten daher dort. <BR /><BR />In Zukunft könnten sich hier Änderungen ergeben, wie der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger erklärte. Sollten neue Gesetzesbestimmungen wie geplant in Kraft treten, werde es künftig „aktuelle“ und „zukünftige“ Pendler geben. Die „Neuen“ würden dann voraussichtlich steuerrechtlich schlechter behandelt werden – aber auch hier gilt wie allgemein, dass jeder Pendler und jede Pendlerin sich selbst informieren muss. Hier sei im übrigen noch nicht alles im Kasten – wie so oft in Italien, ergänzte Plangger.<BR /><BR />Nach Beendigung des offiziellen Teiles der 49. Grenzpendlertagung ergriff der langjährige Pendlersprecher Sepp Trafoier das Wort. Er zeigte sich sehr enttäuscht darüber, dass viele Pendler nicht willens seien, die Arbeit der Arbeitsgruppe bzw. der Heimatfernenstelle auch nur mit einem kleinen symbolischen Beitrag zu unterstützen. „Ich bin enttäuscht“, sagte Trafoier. Gleichzeitig kritisierte er das INPS, das bei der Behandlung von Kindergeld-Akten der Pendler sehr langsam sei. <BR /><BR />Schließlich nutzten noch einige Teilnehmer an der Tagung die Möglichkeit, um Fragen zu ihrer persönlichen Situation direkt an den Mann bzw. im konkreten Fall die Fachfrau zu bringen. Interessant war z. B. die Frage, ob bestimmte Begünstigungen für Grenzpendler auch dann gelten, wenn man nur ein- oder 2-mal pro Woche in die Schweiz fährt. Die Antwort: Ein „richtiger“ Pendler müsse grundsätzlich täglich über die Grenze, wobei man dies im Falle einer Steuerkontrolle auch beweisen können müsse.<BR /><BR />Grußworte von politischer Seite überbrachten der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler und Bezirkspräsident Dieter Pinggera, der über die Verwendung der Steuer-Ausgleichszahlungen für die Gemeinden sprach. Ebenfalls vertreten waren außerdem auch die Gemeinden Val Müstair, Taufers, Schluderns und Laas.