Zurzeit finden sich weniger Frauen als Männer in den politischen Ämtern, auch in den Gemeinden. Es gibt aber Lösungsansätze, mit denen gearbeitet werden kann, um die aktuelle Situation zu ändern.<BR /><BR /> Bei der Dreiländertagung in Schluderns ging es genau um die Frage, wie man Frauen in die Politik bringt. Sie seien nämlich nicht ausreichend in den politischen Gremien vertreten. Die ausgewogene Vertretung der Geschlechter in der (Gemeinde)-Politik zählt zu den wichtigen Themen der heutigen Zeit. Eine ausgewogene Repräsentation von Frauen und Männern werde im öffentlichen Diskurs als erstrebenswert erachtet, wurde bereits zu Beginn eines Vortrags in Schluderns deutlich gemacht. <h3> Von Ausgewogenheit keine Spur</h3>„Wir sind von Ausgewogenheit noch weit entfernt“, betonte Hermann Atz, der wissenschaftliche Leiter von Apollis, einem Institut für Sozialforschung und Demoskopie in Bozen. Er stellte die Studien vor, die zu dem Thema gemacht wurden. Es gebe 2 Grundannahmen, die besagen, dass (erstens) nur Frauen Frauenanliegen angemessen vertreten könnten und dass (zweitens) auch unabhängig von Frauenanliegen die weibliche Perspektive einen Mehrwert in sämtlichen politischen Entscheidungsprozessen darstelle.<BR /><BR />Ohne Frauen in der Politik bzw. Gemeindepolitik verliere man etwas Entscheidendes. Aktuell gebe es in Südtirol 11 Prozent Bürgermeisterinnen und ein Viertel Vizebürgermeisterinnen. In 20 Jahren würden 40 Prozent der Gemeinderäte voraussichtlich weiblich sein, bis dahin dauere es aber noch lange, weshalb es heute schon Maßnahmen brauche, um den Prozess zu beschleunigen.<h3> (Fehlende) Vereinbarkeit als ein zentraler Punkt</h3>In der ersten Studie zu dem Thema wurde eine Umfrage gemacht, die die Ursachen der Unterpräsentation von Frauen in der Politik behandelte. Mitunter wurde angegeben, dass die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt und das geringe Selbstbewusstsein der Frauen dabei eine Rolle spielen. <BR /><BR />Um mehr Frauen in die Politik zu bringen, bräuchte es engagierte Männer und Frauen und ebenso Institutionen, welche sich des Themas annähmen. <BR /><BR />In der Podiumsdiskussion im Anschluss wurde das Thema aus Südtiroler, Schweizer und Tiroler Perspektive beleuchtet. Ulrike Oberhammer, die Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen betonte, dass die bestehende Frauenquote in Südtirol wichtig sei.<h3> Gerade auch die Jungen wären gefragt</h3> Marion Wex, die Bürgermeisterin der Gemeinde Buch in Tirol, sieht im Zusammenhang mit dem Thema die Notwendigkeit einer ausreichenden Kinderbetreuung und sowohl Gabriella Binkert Becchetti (Gemeindepräsident Val Müstair) als auch Ulrike Oberhammer waren sich darin einig, dass es auch mehr jüngere Frauen in der Politik bräuchte. Ein weiterer Ansatz wäre zudem, Frauen frühzeitig auf ein politisches Amt hin anzusprechen, denn Frauen wollten gut vorbereitet sein, bevor sie sich politisch engagierten.<BR />