Der Wiederaufbau dauerte nur etwa zwei Jahre und veränderte das Dorfbild so, wie wir es heute kennen: Die Straße durch den Markt wurde verbreitert, und es entstand die neue Hintergasse (heutige Dr.-Sporn-Straße).<BR /><BR />Laut den späteren Ermittlungen soll das Feuer gegen 21.30 Uhr durch eine Unvorsichtigkeit der beiden Wäscherinnen Anna Bacher und Maria Acherer beim „Sechten“ (Wäschekochen) im „Hinterhaus“ der Anna Jori entstanden sein – dort, wo heute das Rathaus steht. <BR /><BR />Das Feuer breitete sich in Windeseile aus und griff auf die umliegenden Gebäude über, vom „Eichholzer“ (heutige Pizzeria Alte Post) bis zum „Schraffl“ (heutiger Gasthof Sonne) sowie auf der gegenüberliegenden Seite vom „Ortner“ (heutiges Hotel Mondschein) bis zum Haus, wo früher die Gemeindeämter und heute noch der Tourismusverein und das Museum „Mansio Sebatum“ untergebracht sind. <h3> Viele zerstörte Gebäude und ein Toter</h3>Insgesamt wurden 18 Wohnhäuser, neun große Scheunen und 23 kleinere Gebäude zerstört und 13 weitere beschädigt. Im k.u.k. Schätzungsprotokoll ist vermerkt: „Nur der außerordentlichen Anstrengung der zu Hilfe herbeigeeilten benachbarten Gemeinden und insbesondere jener der Stadt Bruneck ist die Rettung der noch unverletzten Gebäude zu verdanken.“ <BR /><BR />Es war auch ein Menschenleben zu beklagen: Es handelte sich dabei um einen Mann aus Kampill, der zufällig im Elzenbaumer-Futterhaus übernachtete. Er wurde im Schlaf vom Feuer überrascht und konnte nicht mehr gerettet werden. <BR /><BR />Der geschätzte Schaden, welcher den insgesamt 67 geschädigten Besitzern und Dienstboten entstanden ist, betrug laut Bekanntmachung des damaligen Bezirksrichters Anton von Petzer rund 135.000 Gulden, was einem heutigen Wert von rund 20 Millionen Euro entspricht. Dieser war allerdings mit nur etwa 21.000 Gulden lediglich zu einem Sechstel durch Versicherungen gedeckt. Weitere 20.000 Gulden konnten an Spenden gesammelt werden. Die letzten 18 Gulden wurden für eine Statue des hl. Florian für die Pfarrkirche ausgegeben.<h3> Zwei Jahre des Wiederaufbaus</h3>Es dauerte rund zwei Jahre, bis alle Häuser wieder aufgebaut waren – mit Ausnahme des „Riedlhauses“. Dieses musste verkauft werden. Der neue Besitzer, der Kapellmeister und Chorleiter Johann Riedl, hat es erst 1854 fertiggestellt. Die Eingangsportale aus Granit, zu sehen bei der Pizzeria Alte Post, bei der Raiffeisenkasse und beim Gasthof Sonne, stammen aus dieser Zeit. <BR /><BR />Waren vorher großteils die Futterhäuser an die Wohnhäuser angebaut, wodurch das schnelle Übergreifen des Feuers begünstigt wurde, wurde nun im Zuge des Wiederaufbaues die Hintergasse (heutige Dr.-Sporn-Straße) errichtet, die nun die Wohnhäuser von den Futterhäusern trennte und im Notfall als Brandschneise dienen sollte.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie ein Fehler gefunden? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>