Petra F. war um 9 Uhr auf der MeBo unterwegs. Sie wollte zunächst mit einer Freundin den „Sunnseitn“-Steig von Burgstall nach Vöran gehen und dann ihre Schwester in Meran besuchen. Sie war mit 100, 110 Stundenkilometern auf der Normalspur auf der MeBo unterwegs, als sie plötzlich von einem Auto überholt wurde, das dann ganz knapp vor ihr auf die Normalspur einbog, ihr den Weg abschnitt, worauf sie abrupt bremsen musste. Es sei wenig Verkehr gewesen und kein Grund für ein derartiges Manöver. <BR /><BR />„Also habe ich aufgeblendet und habe den Wagen überholt, weil er plötzlich sehr langsam vor mir fuhr. Als ich auf der Überholspur auf der Höhe des Wagens war, öffneten sie das Fenster und bewarfen mein Auto mit einem Gegenstand. Ich habe dabei nur einen lauten Knall gehört. Sie haben mich erneut überholt und mir Zeichen gegeben anzuhalten. Das habe ich nicht getan. Völlig verschreckt bin ich dann sofort in Vilpian ausgefahren“, erzählt die Frau, die einen Mercedes B Klasse mit bundesdeutschem Kennzeichen fährt. Sie sei so verdattert gewesen, dass sie sich nur erinnern könne, dass 2 Männer in diesem Auto saßen, das grau gewesen sei. „Leider habe ich mir in der Aufregung das Kennzeichen nicht merken können. Daher habe ich auch nicht Anzeige erstattet“, sagt sie. Schaden am Auto sei keiner entstanden. „Keine Ahnung, was die geworfen haben. Vielleicht einen Gummiball“, sagt die 45-Jährige.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="994363_image" /></div> <BR />Ein ähnlicher Vorfall ist auch <b>Robert Hillebrand</b> (Bild), Despar-Direktor in Trentino-Südtirol, am 2. Februar passiert. „Ich war gegen 18 Uhr auf der MeBo von Bozen Richtung Meran unterwegs, bin 110 Stundenkilometer gefahren, weil ich ein Auto überholt habe. Als ich an diesem Auto bereits vorbei war, taucht hinter mir mit vollem Tempo ein Auto auf – ich glaube es war ein 5er BMW – der bestimmt nicht mehr als einen halben Meter hinter mir war. Ich bin sofort auf die Normalspur eingebogen. Da überholt mich dieser Wagen, schneidet so knapp vor mir herein auf die Normalspur, dass sich bei meinem Wagen das Notbremssystem eingeschaltet hat. Sonst wäre ich auf das Auto wohl aufgefahren und wäre Schuld gewesen“, erzählt Hillebrand.<BR /><BR />Daraufhin habe der Wagen vor ihm die Geschwindigkeit auf 80 und dann 70 Stundenkilometer gedrosselt. „Ich habe das Auto aber nicht mehr überholt. Ich bin prinzipiell kein Provokateur und dachte mir, ich habe es da mit einem Typen zu tun, der wohl einen schlechten Tag im Büro hatte. Wobei ich mich zu erinnern glaube, dass 2 Leute im Wagen saßen“, erzählt Hillebrand, der einen Mittelklassewagen fährt. Er sei dann bei der nächsten Ausfahrt von der MeBo abgefahren und habe erst im letzten Augenblick das Blinklicht betätigt, sobald das andere Auto an der Ausfahrt schon vorbeigefahren war. „Es hatte ein italienisches Kennzeichen“, sagt er.<BR /><BR />„Im Fall der Boznerin handelt es sich um die klassische ,truffa dello specchietto‘. Das heißt, hier wird versucht, einen Unfall bzw. einen Schaden vorzutäuschen, den es nicht gegeben hat. Und dann werden die eingeschüchterten Fahrzeuglenker von diesen Leuten, die meist Furcht einflößen, aufgefordert anzuhalten und genötigt, für den Schaden, den es nicht gegeben hat, zu zahlen“, sagt Giuseppe Tricarico, Fahndungsleiter der Bozner Quästur. Wenn ein Fahrzeuglenker sicher sei, dass nichts passiert ist, dann „soll er ruhig weiterfahren, die Notrufnummer 112 anrufen und das Kennzeichen des Fahrzeugs durchgeben. Dann kümmert sich die Straßenpolizei um solche Leute“, sagt Giuseppe Tricarico. In der Vergangenheit habe es solche Hinweise bereits gegeben.